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Auswirkungen von Verbundstörungen auf die Spurrinnenbildung
7.151
IDN 706020
Forschungsstelle Technische Universität München, Prüfamt für Bau von Landverkehrswegen (Prof. Dr.-Ing. J. Eisenmann)
Bearbeiter Neumann, U.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Januar 1993

Im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr (BMV) wurden Vergleichsversuche an Asphaltprüfkörpern mit unterschiedlichen Verbundzuständen zwischen der Deck- und Binderschicht durchgeführt. Ergänzend zu den 6 Spurrinnenversuchen wurden Abscherversuche an Bohrkernen zur näheren Quantifizierung des Schichtenverbundes an der Universität Karlsruhe (TH) durchgeführt. Die Asphaltprüfkörper wiesen einen Aufbau gemäß Tafel 1, Zeile 1, Bauklasse III der RStO 86/89 auf. Das Deck-, Binder- und Tragschichtmischgut war für alle Prüfkörper identisch. Der Asphaltbinder 0/16 wurde auf der Asphalttragschicht 0/32 "heiß auf warm" eingebaut. Vor dem Einbau des Asphaltbetons 0/11 wurde die Binderoberfläche für die verschiedenen Verbundzustände gezielt vorbehandelt. Der Einbau "heiß auf warm" und der Einsatz eines Anspritzmittels (Haftkleber 125g/m2 auf unbehandelter Binderoberfläche mit Bindemittelfilm; Emulsion 150 g/m2 auf sandgestrahlter "abgenutzter" Binderoberfläche) mit einer Dosierung am unteren empfohlenen Bereich der ZTV bit-StB 84/90 liefert ein nahezu identisches Spurrinnenverhalten. Ein mangelhafter Verbund (Sandschlämme auf Binderoberfläche) oder eine erhöhte Dosierung des Anspritzmittels (Emulsion 325 g/m2) führt zu einem deutlich schlechteren Spurrinnenverhalten (30 bis 40 %). Auch das Spurrinnenverhalten bei einer gefrästen Binderoberfläche mit einer Anspritzung (Emulsion 180 g/m2) war bei den hier durchgeführten Versuchen verhältnismäßig schlecht. Hierfür war jedoch nicht der Verbundzustand ausschlaggebend, sondern "Nachverdichtungseffekte" infolge eines nachträglichen Verfüllens der Fräsrillen mit Deckschichtmischgut. Die Ambscherversuche an Bohrkernen aus den unbelasteten Prüfkörpern haben keine schlüssigen Ergebnisse hinsichtlich des Verbundzustandes gebracht. An Bohrkernen aus dem Spurrinnenbereich wurde nach den Versuchen eine maximale Scherkraft mit einer entsprechenden Reihung wie bei den Spurrinnenversuchen ermittelt. Eine objektive Beurteilung bei der gefrästen Oberfläche scheint wegen der fehlenden (exakten) Scherfläche nicht gegeben zu sein. An den Scherflächen der Bohrkerne aus dem seitlichen Aufwölbungsbereich wurden nahezu ausnahmslos Wassertropfen und Verunreinigungen (Bohrschlämme) festgestellt.

Veröffentlichung Eisenmann, J.; Neumann, U.: Auswirkungen von Verbundstörungen auf die Spurrinnenbildung. Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 677, 1994, 69 S.