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Bestimmung der Einfügungsdämpfung an verkürzten Lärmschutzwänden
2.272
IDN 708121
Forschungsstelle Gesellschaft für Akustikforschung Dresden mbH, Dresden
Bearbeiter Hübelt, J.
Schulze, C.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bonn
Stand Abschluss: Februar 2008

Ziel der vorliegenden Untersuchungen war die Entwicklung und Erprobung eines neuartigen Messverfahrens zur In-situ-Bestimmung der spektralen Einfügungsdämpfung einer Lärmschutzwand (Lsw). Das bisher eingesetzte Einzelmikrofon-Verfahren erfordert eine Lsw mit einer Länge von 200 m. Damit sind erhebliche Kosten sowie Beeinträchtigungen des laufenden Verkehrs verbunden. Die Messung mit einem Mikrofonarray-Messsystem soll die Ermittlung der Einfügungsdämpfung an einer stark verkürzten Wand ermöglichen (ca. 20 m Länge), wodurch die Baukosten um ein Vielfaches gesenkt werden können. Grundlage des hier entwickelten Verfahrens ist die Ausnutzung der Richtwirkungseigenschaft eines Mikrofonarrays. Durch Fokussierung des Mikrofonarrays auf die zu untersuchende Schallquelle können Störquellen ausgeblendet werden. Für die Untersuchungen wurde ein Linienarray ausgewählt, da für die Ermittlung der vom horizontalen Schalleinfallswinkel abhängigen Einfügungsdämpfung ausschließlich die Quelllokalisation in horizontaler Richtung notwendig ist. Die Anforderungen an die Richtcharakteristik des Mikrofonarrays ergaben sich aus Schallausbreitungsberechnungen. Diese zeigten, dass neben einer notwendigen Mindestlänge der Lsw besonders hohe Anforderungen an die Nebenkeulenunterdrückung des Arraypatterns zu stellen sind. Unter Einsatz eines optimierten Linienarrays fanden messtechnische Untersuchungen zur Bestimmung der spektralen, winkelabhängigen Einfügungsdämpfung einer Referenz-Lsw im Raum Sachsen statt. Dabei wurden zeitgleich das Einzelmikrofon- und das Mikrofonarray-Verfahren angewendet. Die Messungen erfolgten zum einen mithilfe einer stationären Punktschallquelle, zum anderen bei kontrollierter Vorbeifahrt eines Pkw mit konstanter Geschwindigkeit von 80 km/h. Zur Anpassung der mit Einzelmikrofon bei Beobachtung des Fahrzeugs im Winkelbereich von +/-60 ° bestimmten Ergebnisse an die mittels Mikrofonarray unter 0 ° bestimmten Dämpfungswerte der Lsw wurde ein Korrekturterm ermittelt.

Veröffentlichung Schulze, C.; Hübelt, J..: Bestimmung der Einfügungsdämpfung an verkürzten Lärmschutzwänden. Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 2009, 56 S. (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBS, Bonn) H. 1010). - 978-3-86509-875-7; Informationen Forschung im Straßen- und Verkehrswesen: Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Lieferung Nr. 88, 2010