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Akteure, Beweggründe und Triebkräfte der Suburbanisierung, Motive des Wegzugs - Einfluss der Verkehrsinfrastruktur auf Ansiedlungs- und Mobilitätsverhalten
73.320/04
IDN 708078
Forschungsstelle RWTH Aachen, Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr (Prof. Dr.-Ing. K.J. Beckmann, Dr.-Ing. A. Witte)
Universität Dortmund, Fachgebiet Raumordnung und Landesplanung (Prof. Dr. rer. nat. H.H. Blotevogel)
Bearbeiter Beckmann, K.J.
Witte, A.
Driessen, K.
Blotevogel, H.
Münter, A.
Nußbaum, J.
Louen, C.
Larscheid, T.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Bonn
Stand Abschluss: April 2007

Ziel des Projekts ist es, Strategien zur Eindämmung der Stadt-Umland-Wanderung und der damit einhergehenden Erhöhung des Verkehrsaufkommens neu zu fundieren und besser zu kommunizieren. Unter die Lupe genommen werden Erfahrungen und Einschätzungen randgewanderter Bevölkerungsgruppen, aber auch die Motive sogenannter "Rückwanderer". Untersuchungsmethode: (1) Querauswertung vorliegender empirischer Studien zur Identifizierung von Forschungslücken, (2) telefonische Haushaltsbefragung mit Stadt-Umland-Wanderern in vier Fallregionen (Köln, Leipzig, Magdeburg und Münster), (3) vertiefende qualitative Interviews mit Stadt-Umland-Wanderern und "Rückwanderern" in zwei Fallregionen (Köln und Magdeburg), (4) Expertengespräche zur Analyse von Akteuren und Handlungsstrategien, (5) Durchführung eines Expertenworkshops zur Diskussion der Projektergebnisse und eines Erfahrungsaustausches zu Gegenstrategien und (6) Ableitung von Handlungsstrategien zur Begrenzung der Stadt-Umland-Wanderung. Untersuchungsergebnisse: Über die im Rahmen des Forschungsvorhabens durchgeführte telefonische Haushaltsbefragung mit Stadt-Umland-Wanderern können sowohl verallgemeinerbare als auch regionsspezifische Muster der Wohnstandortwahl und des Verkehrsverhaltens der Stadt-Umland-Wanderer herausgestellt werden, indem diese vergleichend für vier einheitlich abgegrenzte Fallregionen untersucht werden. Darüber hinaus zeigen vertiefende qualitative Interviews mit Rückwanderern, dass ein Wohnstandort im Umland in der Phase mit kleinen Kindern Vorteile bietet, während städtische Wohnstandorte allen Phasen des Lebenszyklus besser gerecht werden. Folgerungen für die Praxis: Die Entwicklung von Handlungsstrategien zur Stärkung der Kernstädte als Wohnstandort und zur Begrenzung der Stadt-Umland-Wanderung erfolgt in drei Stufen: (1) Zunächst werden jene Stadt-Umland-Wanderer identifiziert, die in ihrer Wanderungsentscheidung seitens der Kernstädte beeinflussbar sind, also unter bestimmten - von Kernstädten steuerbaren - Umständen möglicherweise in der Kernstadt geblieben wären. (2) Darauf aufbauend werden bereits von den Kommunen verfolgte Gegenstrategien im Bereich der "Angebotsgestaltung am städtischen Wohnungsmarkt" systematisiert und neu "justiert". (3) Im Anschluss erfolgt eine detaillierte Ausarbeitung des Aspekts "Informations- und Beratungsangebote" sowie Marketingstrategien als "innovative", Erfolg versprechende Ansätze. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Preisunterschiede zwischen Stadt und Umland zwar immer noch die wesentliche Triebkraft der Stadt-Umland-Wanderung darstellen, von den abwandernden Haushalten aber nur unzureichend in ihrer Wanderungsentscheidung berücksichtigt werden.

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