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Anforderungen an die Reinigungsqualität sowie an die Abnahmeverfahren bei der Reinigung von Ölspuren
4.256
IDN 708914
Forschungsstelle Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Straßen- und Eisenbahnwesen (ISE) (Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. R. Roos)
Bearbeiter Zimmermann, M.
Schweiger, S.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bonn
Stand Abschluss: März 2015

Im Rahmen der Untersuchung wurden Reinigungstechniken für Öl-Verunreinigungen auf Straßen vor dem Hintergrund der jeweils erreichbaren Reinigungsqualität analysiert. Hauptbestandteil der Untersuchung waren sechs Feldversuche: Auf Straßenabschnitten mit unterschiedlichen Belägen wurden definierte, an reale Szenarien angelehnte Verunreinigungen mit den Leichtflüssigkeiten Diesel und Motoröl ausgebracht und mit Bindemittel (Trockenreinigung) sowie typischen Reinigungsmaschinen (Nassreinigung) mit variierender Anzahl der Übergänge abgereinigt. Die nach Reinigung erzielten mittleren Vollverzögerungen (MFDD) in Kombination mit Vorher- und Nachher-SRT-Werten sowie Beobachtungen wurden für Rückschlüsse auf den erreichten Reinigungserfolg herangezogen. Weitere Einflüsse, wie etwa der Einsatz von Tensiden, die Witterung oder die Reinigungsgeschwindigkeit der Maschinen wurden stichprobenweise beziehungsweise qualitativ betrachtet. Zu diesen sowie weiteren Aspekten, wie dem Anlöseverhalten des Asphalts durch Dieselbeaufschlagung oder einer unteren Eingriffsgrenze für geringste Verunreinigungen, wurden neben den Beobachtungen in den Versuchen auch Laboruntersuchungen beziehungsweise ergänzende Fahrversuche auf bestimmten, nicht abgereinigten Verunreinigungen durchgeführt. Die Ergebnisse sind in einer Matrix zusammengefasst und können als Grundlage für die Formulierung von Reinigungsempfehlungen dienen. Ein angestrebtes einfaches, handhabbares und wiederholungssicheres Verfahren zur Erkennung und Einordnung der jeweils erreichten Reinigungsqualität vor Ort konnte nicht herausgearbeitet werden. Die erzielten Erkenntnisse aus den Feldversuchen sind aber als so abgesichert anzusehen, dass die für eine Freigabe der Strecke zuständigen fachkundigen Personen bei korrekter Zuordnung der Verunreinigung zum relevanten Szenario und Einhaltung der Empfehlungen von einer hinreichenden Reinigung ausgehen können, solange keine qualitativen Indizien für verbliebene Verunreinigungen dagegen sprechen.

Veröffentlichung