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0704 144
Anwendung von Bentonitdichtungsmatten zum Grundwasserschutz an Verkehrswegen und -flächen
5.103
IDN 706324
Forschungsstelle Technische Universität München, Lehrstuhl und Prüfamt für Grundbau, Bodenmechanik und Felsmechanik (Prof. Dr.-Ing. R. Floss)
Bearbeiter Heyer, D.
Kaufmann, H.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: April 1998

Bentonitdichtungsmatten, auch kurz Bentonitmatten oder nach nunmehr festgelegter Terminologie auch geosynthetische Tondichtungsbahnen (GTD) genannt, werden seit 1987 als Abdichtungselemente im Erdbau angeboten. Die Bentonitmatten stellen ein Verbunddichtungselement aus Bentonit und Geotextilien dar. Die Dichtungswirkung beruht darauf, daß Bentonit bei Wasserzutritt unter Volumenzunahme quillt und dann sehr geringe Wasserdurchlässigkeiten aufweist. In der Forschungsarbeiten sollten für den Einsatz von Bentonitmatten zum Grundwasserschutz an Straßen in Wassergewinnungsgebieten alternativ zu mineralischen Abdichtungen und Kunststoffdichtungsbahnen gemäß RiStWag (1982) Anforderungen an ein Abdichtungssystem mit diesen Bentonitmatten abgeleitet werden. Auf der Grundlage dieser Anforderungen sollten Prüftechniken vorgeschlagen werden, mit denen sich die Eignung verschiedener Produkttypen für diesen Anwendungsfall nachweisen läßt. Als Kennwert zur Beschreibung der Durchlässigkeit, die Permittivität, wurde auf der Grundlage einer angestrebten Durchströmungszeit von 48 Stunden ein zu fordernder Höchstwert abgeleitet. Die Mächtigkeit der Überschüttung sollte mindestens 60 cm betragen. Die erforderliche Scherfestigkeit innerhalb einer Bentonitmatte und in den Kontaktflächen zu den angrenzenden Schichten richtet sich nach der projektspezifischen Böschungsneigung und Auflast. Um die Wirksamkeit des Abdichtungssystems während der gesamten Nutzungsdauer sicherzustellen, sollten für Betonitmattentyp im Rahmen einer Eignungsprüfung die Einflüsse verschiedener Einwirkungen auf das Durchlässigkeitsverhalten der Bentonitmatte untersucht werden. Hierzu gehören die Beanspruchungsfälle Trocken-Naß-Wechsel, Frost-Tau-Wechsel, Beaufschlagung mit Salzlösungen und Mineralöl- Kohlenwasserstoffen wie auch statische und dynamische Beanspruchungen. Zur Untersuchung dieser Beanspruchungsfälle wurden Prüfverfahren entwickelt oder modifiziert. Dabei konnte die Eignung der letztendlich angewandten Prüfverfahren mit der Erprobung in entsprechenden Versuchsreihen belegt werden.

Veröffentlichung