Als Mitglied der OECD-Expertengruppe "Dynamic loading of pavements" wertet der Forschungsbeauftragte die umfangreiche, dort zur Diskussion gestellte Literatur auf dem Gebiet der Straßenbeanspruchung durch dynamische Radlasten aus und nimmt insbesondere zur Frage der zweckmäßigen Ermittlung der dynamischen Radlasten Stellung. Die fahrzeugseitig häufig angewendeten Beschleunigungsmessungen liefern teilweise falsche Werte. Die besten Ergebnisse werden mit der Radmeßnarbe, z.B. der Universität Hannover, erreicht.Neuerdings verspricht die Messung der Reifeneinfederung mittels Laserstrahlen gute Ergebnisse. Zur erforderlichen Eichung werden zunehmend Straßensimulatoren verwendet, bei denen, abhängig von den eingegebenen Kollektiven der Straßenunebenheiten, das gesamte Fahrzeug über bis zu 6 hydraulisch betätigte Stempel zu Schwingungen angeregt wird.Straßenseitig werden zur Ermittlung der Achslastkollektive vermehrt die sogenannten Weighing-in Motion-(WIM)-Matten auf die zu untersuchenden Straßenabschnitte aufgelegt. Inwieweit diese Matten auch die dynamischen Achslastanteile unverfälscht wiedergeben, wird zur Zeit im Rahmen eines umfangreichen Forschungsvorhabens der OECD untersucht. Der Forschungsnehmer kommt abschließend zur Wertung, daß die Radlastdynamik im allgemeinen in ihrer Wirkung gegenüber den "statischen" Einflußgrößen (Art der Bereifung, Kontaktdruck,Art der Achsanordnung) überschätzt wird. Die Fahrzeugindustrie befaßt sich zur Zeit mit der Entwicklung von Federungssystemen, bei denen die Federung und Dämpfung abhängig von der Schwingungserregung geregelt wird. Hierdurch läßt sich nicht nur das Schwingungsverhalten und die Fahrstabilität der Fahrzeuge verbessern, sondern auch die dynamische Straßenbeanspruchung verringern. Vor der Normung eines Meßverfahrens zur Bestimmung der dynamischen Radlasten ist jedoch nach Meinung des Forschungsbeauftragten die Wertigkeit der verschiedenen Prüfmethoden abzuklären.