Zurück Vor
0403121
Ausfallwahrscheinlichkeit bei Anwendung des Bewerteten Längsprofils im Bauvertrag
4.309
IDN 0
Forschungsstelle Schniering GmbH, Essen
Bearbeiter Schniering, A.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Bonn
Stand Abschluss: November 2020

Das Bewertete Längsprofil (WLP) ist als ein Verfahren zur Bewertung von Längsunebenheiten in der TP Eben – Berührungslose Messungen beschrieben. Ziel der Arbeit ist es ein Verfahren zu entwickeln, welches es ermöglicht, konstruktiv bedingte Einbauten automatisch zu detektieren und von der Längsebenheitsbewertung im WLP auszuschließen. Es wurden Untersuchungsstrecken ausgewählt, die verschiedene konstruktiv bedingte Einzelhindernisse aufweisen. Diese Strecken wurden mit einem von der Bundesanstalt für Straßenwesen zugelassenen Längsebenheits-Messsystem erfasst. Dieses wurde um einen Einzelmesswert-Datenlogger ergänzt, der es erlaubt, 1 cm-Werte zu speichern anstatt der bisher üblichen 10 cm-Werte. Damit wurden insgesamt 31 Messungen auf 12 Untersuchungsabschnitten durchgeführt. Die Messungen decken die gängigen, konstruktiv bedingten Einzelhindernisse ab und enthalten zudem Messwertaussetzer aufgrund verschiedener Einflüsse. Es wurde untersucht, wie sich typische Profilformen und Messfehler auf das WLP auswirken. Auf der Basis der so gewonnenen Erkenntnisse wurde ein Verfahren entwickelt, welches es erlaubt, den Einfluss von fehlerhaften Messwerten eines Längsprofilmesssystems sowie den Einfluss konstruktiv bedingter Einzelhindernisse auf das WLP zu eliminieren oder zumindest erheblich zu reduzieren. Im zweiten Teil der Arbeit wurde ein Längsebenheitsprüfstand (LEP) zur praktischen Überprüfung der Ergebnisse aus dem ersten Teil der Arbeit entwickelt, der die dynamische Prüfung von Längsebenheitsmesssystemen erlaubt, welche nach dem Prinzip der Mehrfachabtastung mit vier Abstandssensoren arbeiten. Der LEP besteht aus vier Aktuatoren, die unter den Abstandssensoren positioniert werden. Es handelt sich dabei um Voice Coil Aktuatoren (VGA), die durch synchronisierte vertikale Bewegungen mit bis zu 100 g Längsunebenheitsverläufe wiedergeben können. Ihr maximaler Hub beträgt 25 mm. Aus den gewonnenen Erkenntnissen werden Vorschläge für die zukünftige Weiterentwicklung der Längsunebenheitserfassung und -auswertung abgeleitet.

Veröffentlichung Informationen Forschung im Straßen- und Verkehrswesen, Teil: Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Lieferung Nr. 115, 2024