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0511 182
Ausfahrten an Richtungsfahrbahnen
2.195
IDN 706690
Forschungsstelle Universität Hannover, Institut für Verkehrswirtschaft, Straßenwesen und Städtebau (Prof. Dr.-Ing. R. Schnüll)
Bearbeiter Irzik, M.
Hoffmann, S.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Bonn
Stand Abschluss: September 2000

Für den Entwurf und die Bemessung von Ausfahrten an Richtungsfahrbahnen planfreier Knotenpunkte stehen nur Richtlinien der FGSV zur Verfügung. Danach ist für die Kapazität der in diesen Richtlinien behandelten Ausfahrttypen im Wesentlichen der sich anschließende Rampenquerschnitt von Bedeutung. Es wird davon ausgegangen, dass die Ausfahrten selbst immer ausreichend leistungsfähig sind und Probleme bei der Abwicklung des Verkehrs hier nicht auftreten. - Für einstreifige Ausfahrten mit sich anschließenden einstreifigen Verbindungsrampen ist diese Sichtweise wahrscheinlich zutreffend. Anders stellt sich die Situation für die zweistreifigen Ausfahrten dar, die auch in Richtungsfahrbahnen abzweigender Autobahnen übergehen können. Aktuelle Messungen an zweistreifigen Ausfahrten des Typs A2 haben gezeigt, dass die in den Richtlinien angebenen Kapazitäten der Ausfahrten vielfach nicht erreicht werden können und auch Probleme in der Verkehrsabwicklung bei höheren Verkehrsstärken auftreten. Das übergeordnete Ziel dieser Forschungsarbeit bestand daher in der Ermittlung der Kapazität von Ausfahrten an Richtungsfahrbahnen mittels empirischer Untersuchungen zum Verkehrsablauf. Für die Durchführung wurden ausschließlich stationäre Messquerschnitte im Bereich geeigneter Ausfahrten an Richtungsfahrbahnen verwendet. Im Mittelpunkt der Messungen standen zweistreifige Ausfahrten (Typen A2, A3, A4), da hier von vornherein Probleme in der Verkehrsabwicklung erwartet wurden. Die Ergebnisse wurden in einem Entwurf für ein neues Verfahren zur Berechnung der Kapazität und der Qualität des Verkehrsablaufs in Ausfahrten an Richtungssfahrbahnen zusammengefasst. Die durchgeführten Untersuchungen über die Auswirkungen ausgewählter Einflussgrößen auf die Qualität und den Verkehrsablauf in den verschiedenen Ausfahrttypen konnten keine Zusammenhänge mit dem Qualitätsmaß (Ausfahrgeschwindigkeit) nachweisen. Die Ergebnisse der Forschung sollen in das Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen integriert werden. Aus den empirischen Untersuchungen ergeben sich zusätzlich Anregungen für die entwurfstechnische Gestaltung zweistreifiger Ausfahrten, die im Rahmen der Bearbeitung neuer Entwurfsempfehlungen berücksichtigt werden sollen.

Veröffentlichung Informationen Forschung im Straßen- und Verkehrswesen: Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Lieferung Nr. 71, 2001