In früheren Forschungsarbeiten konnte nachgewiesen werden, dass mit dem Walz-Sektor-Verdichtungsgerät im Laboratorium Asphaltprobeplatten mit praxisadäquaten Eigenschaften hergestellt werden können. Mit diesem Forschungsvorhabens erfolgte die Überprüfung, ob mit einem weiteren, im Handel befindlichen Labor- Verdichtungsverfahren, dem sogenannten Lamellen-Verdichtungsverfahren, ebenfalls Asphaltprobeplatten mit praxisadäquaten Eigenschaften hergestellt werden können. Dazu wurden Probeplatten aus fünf Asphaltsorten mit beiden Labor-Verdichtungsverfahren hergestellt und hieran mechanische Eigenschaften - Kälteeigenschaften, Ermüdungseigenschaften und Verformungseigenschaften - festgestellt und miteinander verglichen. Die Verformungseigenschaften wurden mittels Spurbildungsversuchen, Kriechversuchen, Druck-Schwell-Versuchen an aus Asphalt hergestellten Marshall-Probekörpern und Gyrator-Probekörpern bestimmt. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die Verformungseigenschaften eines Asphaltmaterials in erheblichem Maße durch das Verfahren der Probekörperherstellung beeinflusst werden. Die lamellen-verdichteten Asphaltprobekörper erwiesen sich regelmäßig als "steifer" als die walz-sektor-verdichteten, die sich sich durch praxisadäquate Verformungseigenschaften auszeichnen. Im Ergebnis der Forschungsarbeit wird empfohlen, in den Fällen mit praxisgerechten Anforderungen an die Messgrößen das Walz-Sektor-Verdichtungsverfahren zu verwenden, bei der Formulierung von anforderungswerten sollte auch immer das Herstellungsverfahren mit angegeben werden.