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DOK Straße
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Detailergebnis zu DOK-Nr. 31072

Polymermodifizierte Asphalte

Autoren H. Gregori
R. Krzemien
O. Hinterhofer
Sachgebiete 9.1 Bitumen, Asphalt

Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 160, 1981, 70 S., 33 B, 19 T

Beim Einbau hochpolymerer Stoffe als Modifikationsmittel in das kolloidale Zweiphasensystem Bitumen ergeben sich einige Veränderungen dieser Bitumen- Kunststoff-Mischungen gegenüber dem Ausgangsbitumen sowohl bezüglich der strukturellen als auch der mechanischen Eigenschaften. Es wurde ein Übergangsbereich festgestellt, in dem ein "Umklappen" der Verteilung Kunststoff-in-Bitumen in ein System Bitumen-in-Kunststoff stattfindet. Dieser Übergangsbereich liegt bei den untersuchten Polyolefinen bei Konzentrationen zwischen 7 und 12 % Kunststoff-in- Bitumen. Im Rahmen dieser Arbeit wurden Bitumen-Kunststoff- Modifikationen aus zwei Sorten Bitumen und elf verschiedenen Kunststoffen untersucht. Die verwendeten Kunststoffe waren Abfallprodukte der Kunststoffindustrie. Für die Herstellung der Asphaltmischungen wurden elf Gesteinsarten verwendet. Die Eigenschaften der polymermodifizierten Bitumen wurden anhand von Bindemitteluntersuchungen sowie von Untersuchungen an Asphaltgemischen festgestellt. Das praktische Verhalten wurde durch ihren Einsatz in zwei Straßenabschnitten erprobt. Die Zunahme der Zugfestigkeit und der Viskosität sowie die gleichzeitige Abnahme der Verformbarkeit sind die Eigenschaften, die solche Bindemittel auszeichnen. Der steile Anstieg der Festigkeit und Steifigkeit der reinen Bindemittel mit zunehmendem Kunststoffanteil ist in den Prüfungen an Asphaltgemischen nicht mehr festzustellen. Dies ist sicherlich auch auf die geprüfte Bindemittelmenge von 5,5 Gew.- % in den Marshall-Körpern zurückzuführen. Inwieweit die polymermodifizierten Bindemittel ein günstigeres praktisches Verhalten des Asphalts mit sich bringt, muß noch durch langfristige Beobachtungen von Erprobungsstrecken untersucht werden. Bisherige Beobachtungen zeigen, daß bei Bindemitteln im System Kunststoff-in-Bitumen keine höhere Rißbildungsneigung als zum Beispiel bei B 65 besteht. Von Kunststoffzusätzen über 12 % wird abgeraten. Lagerung und Transport von derartigen Bitumen-Polyolefin-Mischungen sind nur in speziellen Rührwerkskesseln möglich, weil eine hohe Entmischungsneigung der chemisch nicht artverwandten Mischpartner vorhanden ist.