Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 33908

Raumwirksamkeit von Verkehrssystemen

Autoren H. Knoflacher
H.M. Knoflacher
W. Gatterer
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft

Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 268, 1985, 107 S., zahlr. B, T, Q

Nach der Analyse vorliegender theoretischer Arbeiten zur Raumwirksamkeit von Verkehrssystemen wurde versucht, anhand ausgewählter Gemeinden die Raumwirksamkeit der verschiedenen Verkehrssysteme empirisch zu quantifizieren. Im Vordergrund stehen Betrachtungen über die Entwicklung der Mobilitätsmöglichkeiten der Bevölkerung in den einzelnen Verkehrssektoren. "Für österreichische Verhältnisse zeiqte sich, daß primär durch die zunehmende Motorisierung der Berufspendelverkehr in den sechziger Jahren und die übrigen Reisezwecke in den siebziger Jahren durch das Automobil zunehmend bestimmt werden". Heute ergeben sich "erhebliche Reisezeitverkürzungen" im Automobilverkehr gegenüber allen anderen Verkehrsarten, "die in den Raum-Zeit-Relationen nicht mehr konkurrenzfähig sind". Durch weiteren Ausbau des Straßennetzes ist "die auf die Fläche bezogene Reisezeit des Individualverkehrs nur mehr graduell veränderbar". Für "raumstrukturelle Verschiebungen genügen jedoch die Reisezeitvergleiche nicht, da sich zeigt, daß auch bei hohen Reisegeschwindigkeiten und kurzen Reisezeiten die Wirksamkeit schnell befahrener Verkehrssysteme bei hohen Kosten abnimmt". Es konnte nachgewiesen werden, daß der "bestehende Straßenausbau über ein Qualitätsangebot verfügt, das im Arbeitspendelverkehr aufgrund der gegebenen Kostenbelastungen nicht mehr konsumiert werden kann". Beim Vergleich der Verkehrssysteme untereinander zeigt sich, daß "zum heutigen Zeitpunkt und der vorhandenen Motorisierung primär das Automobil raumwirksam ist". Bedingt durch die hohen Kosten des individuellen Verkehrsmittels spielt jedoch das öffentliche Verkehrsmittel dann eine Rolle bezüglich der Raumwirksamkeit, wenn regelmäßige Fahrten über größere Distanzen vom IV auf den öffentlichen Verkehr verlagert werden können. Demzufolge "sollten entsprechende Park-and-Ride-Einrichtungen geschaffen werden, wodurch sich die Infrastrukturkosten im Zubringersystem, also Straßenbau, einsparen lassen".