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Detailergebnis zu DOK-Nr. 35046

Ist "road-pricing" ein reeller Baustein in der städtischen Verkehrsordnung? (Orig. niederl.: Is road- pricing een reele bouwsteen in het stedelijkverkeersbeleid?)

Autoren J. Volmuller
Sachgebiete 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung
6.0 Allgemeines

Verkeerskunde 38 (1987) Nr. 3, S. 139-143, 2 B, 5 Q

Unter "road-pricing" wird die Erhebung von zeitlich gestaffelten Gebühren für die Benutzung von stark belasteten Straßen bzw. Straßennetzen verstanden. Diese Gebühr wird nachträglich anhand der erfaßten Kennzeichen erhoben. - Wenn die Kapazität von Straßen überschritten wird, kommt es zu Staus. Dies ist häufig während der zeitlich begrenzten Spitzenstunden der Fall, aber nur für kurze Zeiträume. Ein "road-pricing"in den verhältnismäßig kleinen niederländischen Innenstädten wäre dementsprechend auch begrenzt und würde kaum mehr als einige Gulden kosten. Stauungen tragen aber auch ohne die Erhebung von Straßenbenutzungsgebühren schon dazu bei, daß das betreffende Gebiet so weit wie möglich gemieden wird. Es ist daher zu fragen, ob in Verbindung mit einem "road- pricing"nicht doch nur marginale Verbesserungen im Verkehrsablauf eintreten. Dies gilt umso mehr, als der Kraftfahrer die Gebühren erst später bezahlen muß und der Effekt der Abschreckung daher verringert wird. Da es auch schwierig ist, die Höhe der (zeitlich gestaffelten) Gebühr vorausschauend in die Überlegungen zur Routenwahl einzubeziehen, wird der Effekt sicher noch weiter abnehmen. Der gleiche Erfolg könne erzielt werden, wenn Kraftfahrer vor dem Befahren einer oft überlasteten Straße eine Mautgebühr bezahlen müssen. Technische Schwierigkeiten werden bei Einführung eines "road-pricing" nicht erwartet.