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Detailergebnis zu DOK-Nr. 35633

Verlagerungseffekte im motorisierten Personennahverkehr

Autoren W. Ruske
D. Hölsken
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Nahverkehr 5 (1987) Nr. 5, S. 48-59, 7 B, 15 Q

In einem Untersuchungsauftrag des Ministers für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr des Landes NRW wurde versucht, die Nachfragereaktionen infolge von Veränderungen im Leistungs- und Tarifangebot im ÖPNV vorauszuschätzen und damit auch eine Bewertung von Maßnahmen vornehmen zu können. Mit einem Modal-SplitModell für den klassischen Modal Split zwischen IV und ÖV, das aufgrund eines Faktorenkonzeptes die Verkehrsmittelgebundenheit und mit einem Probit-Modell die Entscheidung der Wahlfreien simuliert, werden Verlagerungseffekte der Verkehrsnachfrage durch unterschiedliche Maßnahmen untersucht. Hieraus erweisen sich die Reisezeit und Fahrkosten beeinflussenden Maßnahmen als die wirkungsvollsten; allerdings reagiert die Nachfrage auf Kostenverschiebungen wesentlich geringer als auf Reisezeitänderungen. Die größten Nachfragezuwächse beim ÖV ergeben sich dort, wo heute bereits ein gutes ÖPNV-Angebot vorhanden ist. Von den die Reisezeit beeinflussenden Maßnahmen sind diejenigen besonders wirkungsvoll, welche die Transportgeschwindigkeit im ÖV verbessern; andere reisezeitrelevante Maßnahmen, z.B. eine Erhöhung der Bedienungsfrequenz, erfordern meist einen hohen Aufwand. Reisezeitverschlechterungen im IV durch restriktive Maßnahmen erweisen sich ebenfalls als besonders wirkungsvoll hinsichtlich Nachfrageverlagerungen. Die Effekte der Maßnahmen können durch spezielles Marketing noch verbessert werden. Mittels einer Abwägung der Maßnahmenwirksamkeiten wurde eine Priorisierung der Maßnahmen in Abhängigkeit von Raumkategorien und Verkehrsangebotsqualitäten erarbeitet.