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Detailergebnis zu DOK-Nr. 35707

Beruhigen wir unsere Städte zu Tode? Die Nebenwirkungen eines Allheilmittels

Autoren W. Wirth
Sachgebiete 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)

Straße und Autobahn 38 (1987) Nr. 12, S. 443-451, 12 B, 12 Q

Für die berechtigten Bemühungen zur Verkehrsberuhigung in den Städten bietet die Praxis gute Beispiele, aber auch eine große Zahl von mißglückten Ausführungen, deren Folgen den Verfasser des Berichtes zu einem dramatischen Titel veranlaßt haben. Probleme der Verkehrsberuhigung haben einzelne Städteplaner schon zu Beginn dieses Jahrhunderts beschäftigt. Verschiedene Ansichten der Bürger und städtische Verfügungen haben oft zu untauglichen Maßnahmen geführt. Beispiele von Fehllösungen werden kritisiert. Sie betreffen das Problem der erträglichen Breite von Fahrstreifen der Hauptstraßen, der Parkrestriktionen, der Finanzierung, der Verknüpfung verkehrsberuhigter Planung mit der Wahlpropaganda, der unerfüllten Wünsche, der geschmacklosen Gestaltung von Lärmschutzwänden, der Bäume in Kübeln, der antiautoritären Planung auf Kosten des Stadtbildes, der vielen einzuschaltenden Verwaltungen, der Wahl der Befestigungen von Straßen und Plätzen, des Perfektionismus im Radwegebereich, das Problem der Fahrräderabstellung. Es wird nicht verkannt, wieviel die Idee der Verkehrsberuhigung in den Amtsstuben in Bewegung gesetzt hat. Ein Allheilmittel gibt es nicht. Daß die ldee der Verkehrsberuhigung allmählich den Reiz einer Neuheit verliert, ist für ihre Zukunft nicht ungünstig. Man sollte sich der bisherigen Erfahrungen bewußt werden.