Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 35788

Transitperspektiven aus österreichischer Sicht

Autoren F. Schwarz-Herda
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)

Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 297, 1986, S. 67-73, 3 B, 3 Q

Österreich ist aufgrund seiner geographischen Lage wie auch die Schweiz ein Tansitland vor allem für die EG-Länder Bundesrepublik Deutschland und Italien. Kritisch am Transitverkehr, der auf seine Quasi-Rechte pocht, ist vor allem der Straßengüterverkehr. Im Jahr 1970 war die durch Österreich auf der Schiene transportierte Gütermenge 2,5mal so groß wie die auf der Straße. Schon 1983 war der Anteil der Straße doppelt so hoch wie der auf der Schiene. In nur 13 Jahren steigerte er sich um 470 % und der der Schiene nur um 18 %. Die Kosten dieses Verkehrs für Österreich werden unter Berücksichtigung der Einnahmen aus Maut, Straßenverkehrsbeitrag und Mineralölsteuer von den Transitfahrzeugen nicht getragen. Diese Einnahmen decken bei der Brennerautobahn nur 52 %, bei der Pyhrn-Autobahn nur 6 % und bei der Tauern-Autobahn nur 10 % aller Kosten. Die EG lehnt einen Beitrag zur Deckung des Fehlbetrages und zum Bau der Pyhrn-Autobahn, die den Transitverkehr besser verteilen soll, ab. Als äußerst bedenklich sind Auswirkungen auf die Siedlungen (Entvölkerung) und auf das Landschaftsbild durch die übermäßigen Lärmschutzanlagen zu werten. Auch notwendige Verbreiterungen der Autobahnen infolge des hohen Lkw-Anteils (3500 Lkw/Tag i. J. 1983) kosten Geld und wertvolle Flächen. Die "rollende Landstraße" (Lkw auf Bahn verladen), aber besser noch die Forcierung des Container-Verkehrs zwischen Quelle und Ziel der Transporte sind dringende Gegenmaßnahmen, die auch andere Länder betreiben müssen. Auch die Bahnen in Südosteuropa müssen verbessert werden.