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Detailergebnis zu DOK-Nr. 36333

Die australischen Nationalstraßen (Orig. engl.: The Australian National Highway)

Autoren N.A. Waslin
J.D.A. Widdup
Sachgebiete 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)

Proceedings of the Institution of Civil Engineers PT 1 84 (1988) April, S. 217-234, 9 B, 2 T, 20 Q

Im Jahre 1974 beschloß die australische Regierung ein Programm zur Schaffung eines landesweiten Netzes von Fernstraßen mit einheitlichem Standard. Die ausgewählten Strecken sollten ein System schaffen, daß primäre nationale Funktionen (z.B. hinsichtlich militärischer, wirtschaftlicher und touristischer Aspekte) sicherstellt. Insgesamt wurden etwa 16.000 km in dieses Netz aufgenommen. Nur wenige Abschnitte befanden sich zum damaligen Zeitpunkt auf einem hohen Qualitätsstandard; mehr als ein Viertel war unbefestigt und 66 % wiesen eine Breite von weniger als 6,70 m auf. Nach 14 Jahren reger Bautätigkeit kann nun eine erste Bilanz gezogen werden. Bei der Planung waren zahlreiche Aspekte zu berücksichtigen. So schwankt die Verkehrsstärke zwischen 100 und mehr als 20.000 Fz/d, unterschiedlichste klimatische Verhältnisse (etwa die Hälfte des Netzes liegt in ariden Gebieten, andere Teile in Zonen mit heftigen tropischen Regenfällen) wirkten sich maßgebend auf die zu wählenden Bauverfahren aus. Eine australische Besonderheit sind die sog. "Road Trains", Lastzüge mit bis zu 50 m Länge und bis zu 120 t Gesamtgewicht. Ihr Anteil am Verkehrsaufkommen liegt auf manchen Strecken bei 15 bis 20 %, was bei der Konstruktion des Deckenaufbaus zu berücksichtigen war. Es wurde eine Entwurfsgeschwindigkeit von 110 km/h zugrunde gelegt, von der aber bei örtlichen Besonderheiten abgewichen werden konnte. Die Querschnittsbreite richtete sich stark nach dem Verkehrsaufkommen; während im Bereich der großen Städte an der Ostküste vierspurige Querschnitte mit Richtungstrennung erforderlich waren, genügen auf den weniger stark belasteten Strecken im Landesinneren Fahrbahnbreiten von 7 m. In den Gebieten mit tropischen Regenfällen war es nicht praktikabel, die Straßen vollständig gegen Überschwemmungen zu schützen. Die Niederschläge erreichen dort ein solches Ausmaß, daß man die Straßen auf mehreren hundert Kilometern anheben müßte. Eine gelegentliche Überflutung wird daher in diesen Gebieten in Kauf genommen. In den vergangenen 14 Jahren wuchs der Anteil der drei- oder vierspurig ausgebauten Streckenabschnitte von 327 auf 1.293 km an, der Anteil an unbefestigten Abschnitten im Nationalstraßennetz sank von 2.821 km auf 76 km. Für den Ausbau wurden insgesamt 1,5 Mrd. A$ aufgewendet. Mit einer Fertigstellung des Netzes wird bis zum Jahre 1992 gerechnet. Der Anteil der Kosten für Unterhaltung und Betrieb der Straßen wird in der nächsten Zeit von heute 15-20 % auf etwa 40 % der zur Verfügung stehenden Mittel ansteigen.