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Detailergebnis zu DOK-Nr. 36382

Abschätzung, Beurteilung und Minderung von Luftverunreinigungen an Straßen

Autoren J. Ullrich
Sachgebiete 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz

in: Bedarfsplanung - Planfeststellung - Immissionsschutz. Speyer: Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung bei der Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer, 1988, S. 5-34, 14 B, 1 T, 39 Q (Speyerer Forschungsberichte H. 65) 5)

Luftverunreinigungen an Straßen entstehen im wesentlichen durch Verbrennungsprozesse in Otto- und Dieselmotoren. Ihre Stärke hängt von der Verkehrsmenge, dem Lkw-Anteil, der Fahrzeuggeschwindigkeit und den spezifischen Abgas-Emissionsfaktoren der einzelnen Fahrzeuge ab. Für Straßen, die keine oder nur aufgelockerte Randbebauung aufweisen, hat der TÜV Rheinland in Köln ein Verfahren zur Abschätzung der Immissionen entwickelt. Mit Hilfe dieses Prognosemodells, das auch im "Merkblatt über Luftverunreinigungen an Straßen" (MLuS-82) der FGSV enthalten ist, können die Jahresmittelwerte und die 95-Perzentile von CO, NO Index x, HC, SO Index 2, Pb, Staub und Ruß abgeschätzt werden. Das Prognosemodell im MLuS-82 muß dringend aktualisiert werden, weil es sich auf Emissionsdaten aus dem Jahre 1980 stützt. Die medizinische Forschung läßt bisher noch keine eindeutigen Aussagen darüber zu, inwieweit die vom Straßenverkehr emittierten Luftverunreinigungen zu gesundheitlichen Schädigungen führen können. Die Wirkung von Luftverunreinigungen auf Pflanzen ist in zahlreichen Labor- und Freilandexperimenten untersucht worden. Dabei wurde vielfach mit sehr hohen Konzentrationen experimentiert, so daß die Ergebnisse nur bedingt verallgemeinert werden können. Für die Beurteilung der Luftverunreinigungen an Straßen fehlen rechtlich verbindliche Maßstäbe. Wenn die Beurteilungskriterien der TA Luft oder den VDI-Richtlinien 2310 verwendet werden, ist dies nicht rechtsverbindlich. Neben der Verringerung der Schadstoffemissionen durch verkehrsregelnde und verkehrslenkende Maßnahmen kann die Schadstoffausbreitung durch bauliche Maßnahmen und durch Bepflanzung beeinflußt werden. Dabei kommt der Bepflanzung eine besondere Bedeutung zu. Langfristig ist das Problem der straßenverkehrsbedingten Luftverunreinigungen nur durch Maßnahmen an den Fahrzeugen und durch die Verringerung der Schadstoffe in den Brenn- und Treibstoffen entscheidend zu entschärfen.