Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 36388

Kriterien für die Verwertbarkeit von Braunkohlenflugaschen (BFA) als Sekundärrohstoff

Autoren W. Tischer
Sachgebiete 9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe

Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Hochschule Leipzig 11 (1987) Nr. 6, S. 357-361, 3 T

Die starke Schwankungsbreite der stofflichen Eigenschaften von Braunkohlenflugasche (BFA) schränkt ihre Verwertungsmöglichkeiten ein. Dies gilt in besonderem Maße für die BFA der kleineren Heiz- und Heizkraftwerke. Die Klassifizierung der in den Kraftwerken anfallenden Aschearten ist eine wesentliche Voraussetzung für die Entscheidung über ihren möglichen Einsatz. Entsprechend der drei Kohlefördergebiete der DDR werden drei Gruppen von BFA hinsichtlich ihrer stofflichen Zusammensetzung aufgestellt. Dies sollte eine orientierende Klassifizierungshilfe für kleinere Kraftwerksbetreiber werden. Bei ähnlicher chemischer Zusammensetzung der Aschen braucht deren mineralogische Zusammensetzung nicht übereinzustimmen, da diese in wesentlichem Maße vom Brennprozeß bestimmt wird. Die CaO-reichen Aschen enthalten die hydraulisch aktiven Phasen von Calciumsilikaten, -aluminaten und -ferriten. SiO-reiche Aschen wirken im Zementstein als Puzzolane, die zu ihrer Erhärtung Anreger bedürfen. Beim Einsatz von BFA für Bindemittelzwecke im Bauwesen muß auf jeden Fall eine Eignungsprüfung durchgeführt werden. Die Eignung hängt vor allem vom Kalkgehalt (CaO gesamt und CaO frei), vom Sulfatgehalt sowie von der Korngrößenverteilung ab. Außer diesen Parametern wird für eine Eignungsprüfung die Bestimmung von SiO Index 2, Al Index 2 O Index 3, Fe Index 2 O Index 3, MgO, Glühverlust und pH-Wert empfohlen. Außerdem sollen die Dichte, der Wasseranspruch sowie wasserlösliche Anteile mitbestimmt werden. Grenzwerte für die Beschaffenheit der BFA werden nicht genannt. Die Erzeuger von BFA sollen stets die Charakterisierung der anfallenden Aschen vornehmen. Eine sich anschließende Eignungsprüfung entscheidet dann über die Abnahme und den Verwendungsbereich der BFA.