Detailergebnis zu DOK-Nr. 36501
Raumstrukturelle Aspekte des Fernstraßenbaus
| Autoren |
H.J. Seimetz |
|---|---|
| Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Mainz: Geographisches Institut der Johannes Gutenberg-Universität, 1987, 257 S., zahlr. B, T, Q (Mainzer Geographische Studien H. 30)
Aus der Kritik an bisher bei Fernstraßen-Raumwirksamkeitsanalysen berücksichtigten sozialökonomischen Untersuchungsansätzen ist ein Untersuchungsansatz abgeleitet und praktiziert worden, der auch die analytische Ebene von Einzelpersonen und Haushalten berücksichtigt. Am Beispiel eines Teilabschnittes der linksrheinischen Autobahn A 61 zwischen den Anschlussstellen Stromberg (nördlich Bingen) und Koblenz/Waldesch, der 1973 dem Verkehr übergeben wurde, sind zunächst auf der Basis verfügbarer Daten der amtlichen Statistik raumstrukturelle Entwicklungen räumlich wie zeitlich differenziert und beschrieben worden und zwar Entwicklungen der Verkehrsmengen, der Bevölkerungszahlen und Siedlungen, der gemeindlichen Finanzausstattung, des Gewerbes, der Industrie und des Fremdenverkehrs. Das Kernstück der Untersuchung bildet die empirische Wirkungsanalyse der A 61 auf räumliche Verhaltensweisen privater Haushalte und die Erfassung subjektiver Wahrnehmungen, Meinungen, Einstellungen und Bewertungen zu den Effekten des A 61-Autobahnabschnittes. Dazu wurden im Jahre 1983 Haushaltsbefragungen in 34 ausgewählten Gemeinden und 390 ausgewählten Haushalten durchgeführt, bei denen 223 auswertbare Befragungsunterlagen (Rücklaufquote: 57,2 %) gewonnen wurden. Die Aufbereitung wurde differenziert nach Haushalten in verschiedenen Entfernungszonen zur Autobahn und nach Zuzügen im Jahr 1970 oder später. Damit wurde das Ziel verfolgt, durch die Einbeziehung solcher subjektiver Daten in die Wirkungsanalyse das Informationsangebot über Auswirkungen auf die Wohnstandorts- und Arbeitsplatzwahl sowie auf das Einkaufsverhalten privater Haushalte zu erweitern und zu prüfen, ob die Ergebnisse geeignet sind, das Bewertungsverfahren zum Bundesverkehrswegeplan zu modifizieren.