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Detailergebnis zu DOK-Nr. 36870

Ein Beitrag zur Umlegung: Ausgewählte Probleme und Lösungsansätze

Autoren C. Hidber
M. Keller
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

IVT Berichte (ETH Zürich) H. 71, 1988, 75 S., Anhang, 27 B, 26 Q

Ausgehend von empirischem Datenmaterial wird die Problematik der modellmäßigen Umlegung und entsprechende Lösungsansätze diskutiert. Das Datenmaterial stammt aus zwei Befragungen zur Routenwahl vor bzw. nach Eröffnung der durchgehenden N12, die spürbare Umlagerungen auslöste. Die Ergebnisse der Befragung deckten sich in der Tendenz mit den Zählungsresultaten. Aus methodischer Sicht bestand das Ziel darin, diese Effekte modellmäßig nachzubilden. Es werden die in der Praxis verwendeten Modellansätze insbesondere der sogenannte "STOCH-Ansatz", eingehend diskutiert. Allerdings konnte aus prinzipiellen Gründen damit keine zufriedenstellende Modellkalibration erreicht werden. Demgegenüber liefert der sog. Probit-Ansatz befriedigendere Resultate. Daraus wird die Folgerung abgeleitet, daß in vergleichbaren Situationen (konkret: Im schweizerischen Fernverkehr) der vorgestellte Ansatz dem bisher üblicherweise eingesetzten Umlegungs-Algorithmus (STOCH) vorzuziehen sei. Komplementär und in Ergänzung zu den methodischen und empirischen Ausführungen im Kontext des Fernverkehrs wird anschließend auf die Gleichgewichtsumlegung eingegangen. Hier wird ein Verfahren auf der Basis der mathematischen Programmierung vorgestellt. Ein Vergleich mit heuristischen Methoden (wie "capacity restraint", "incremental assignment") zeigt, daß der Algorithmus sowohl resultatmäßig als auch recheneffiziensmäßig den bisher üblichen Ansätzen der Praxis überlegen ist. Schließlich wird die Diskussion um Umlegungsansätze auch auf den Bereich des öffentlichen Verkehrs verlängert. Hier werden zuerst bestehende Ansätze der Praxis erläutert, die es via Netzwerk-Transformationen ermöglichen, daß die gleichen Algorithmen und Modellansätze wie im Privatverkehr eingesetzt werden können. Anschließend wird ein alternativer Zwei-Stufen-Ansatz skizziert, der zuerst für alle Relationen jeweils die sinnvollen Routen ermittelt, und erst anschließend - mittels eines Wahlverhaltensmodells und aufgrund von detaillierten Kenntnissen der Routenabläufe - die Verteilung der Verkehrsströme auf die verschiedenen Alternativen vornimmt.