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Detailergebnis zu DOK-Nr. 36871

Warum müssen Gravitationsmodelle kalibriert werden? (Orig. engl.: Why 'calibrate' gravity models?)

Autoren A. Jessop
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Traffic Engineering + Control 29 (1988) Nr. 5, S. 294-295+317

Gravitationsmodelle errechnen aus den Randsummen der Fahrtenmatrix die einzelnen F-i-j-Werte (Zahl der Fahrten von i nach j). Im Nenner der Gleichung steht der Widerstand c-i-j zwischen den Bezirken i und j. Er wird i.a. mit einem Faktor k versehen. Im Falle eines Entropiemodells wird zusätzlich eine Exponentialfunktion verwendet. Üblicherweise wird k aus den Analysedaten geschätzt und dann als konstant über die Zeit angenommen. Dies ist falsch. Dies wird anhand von modelltheoretisch begründeten Widersprüchen belegt. Durch diesen Fehler reagieren die Rechenergebnisse auf Veränderungen von einzelnen Fahrzeiten übermäßig stark. Richtig ist es stattdessen, sowohl die generelle Entwicklung der Fahrzeiten auf der Basis von Zeitreihen vorherzusagen als auch die Einzelwerte in der Matrix der Fahrzeiten, die hier für die Streckenwiderstände stehen, für den Planungsfall zu ermitteln. Auf diese Weise kann das Gravitationsmodell auch für jeden Planungsfall geeicht werden. Mit dem Modell können dann auch mehrere Widerstandsgrößen z.B. Kosten und Fahrzeit in einem gemeinsamen Ansatz verwendet werden.