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Detailergebnis zu DOK-Nr. 36898

Beurteilung der Umweltverträglichkeit von rückgewonnenen Baustoffen

Autoren A. Schniering
Sachgebiete 9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe

in: Straßen und Verkehr 2000 - Internationale Straßen- und Verkehrskonferenz Berlin, 6.-9. Sept. 1988; Bd. 2/2: Straßenbau und Straßenerhaltung. Köln: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 1988, S. 27-30

Neben den Fragen der Qualitätskontinuität hat sich die Beurteilung der Umweltverträglichkeit als maßgebliches Kriterium für die Bereitschaft zur Verwendung von wiederaufbereiteten Baustoffen ergeben. Weil noch keine umfassenden Regelungen für die Untersuchung und Beurteilung von Baustoffen in chemischer Hinsicht bestehen, wird allgemein in Anlehnung an die Richtlinien oder Richtlinienentwürfe für die Untersuchung und Beurteilung von Abfällen verfahren. Dies läuft in der Praxis meistens darauf hinaus, daß nur solche Baustoffe als unbedenklich gelten, deren Eluat nach DIN 38414, T 4 -Probematerial zu Wasser = 1 : 10, 24 Std. geschüttelt - Trinkwasserqualität aufweist. Andere Eluierverfahren sind in der Diskussion. Die chemische Untersuchung im Labor macht ggf. ein Potential an Inhaltsstoffen erkennbar. Dieses Potential kann jedoch nur unter Berücksichtigung der Einflüsse beurteilt werden, die für seine Freisetzung und Auswirkung in der Praxis maßgeblich sind. Bei ungebundenen Tragschichten im Straßenbau sind diesbezüglich folgende Gesichtspunkte allgemein zu berücksichtigen: kein Grundwasserkontakt, stetige Kornabstufung, hohe Verdichtung, unter Asphaltdecken wasserundurchlässige Abdeckung. Je nach den örtlichen Verhältnissen sind außerdem die Wasserdurchlässigkeit des Unterbaus oder des Untergrundes, der Abstand vom Grundwasser, die Durchlässigkeit und das Ionenaustauschvermögen der Böden über dem Grundwasser und der Ausgangschemismus des Grundwassers von maßgeblicher Bedeutung.