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Detailergebnis zu DOK-Nr. 37137

Kundenorientierte Maßnahmen der Verkehrsbetriebe Zürich und ihre Ergebnisse in der Praxis

Autoren R.A. Künzle
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr

in: Verband öffentlicher Verkehrsbetriebe (VÖV) - Jahrestagung '88. Düsseldorf: Alba-Fachverlag, 1988, S. 41-49, 9 B

Seit dem 1. Januar 1985 ist bei den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ) die preisgünstige "Regenbogenkarte" eingeführt worden. Bis Ende 1987 sind schon über 100.000 Regenbogenkarten abgesetzt worden. Auch die Fahrgastzahlen haben deutlich zugenommen: 1987 wurden mit rd. 244 Mio. Fahrgästen 16,4 % mehr befördert als 1984. Der Erfolg ist nicht auf die Regenbogenkarte allein zurückzuführen; kundengerechter Leistungsausbau, Verbesserung der Angebotsqualität, verbesserte Serviceleistungen, aktiver Verkauf und entsprechende Werbung sind gleich zu gewichtende Erfolgsfaktoren. In Zürich hat die Regenbogenkarte nachweisbar die Einstellung der breiten Öffentlichkeit zum ÖV und zu den Verkehrsbetrieben sehr positiv beeinflußt. Das neue Prestige des ÖV fließt in die Verkaufsförderung, die Werbung und vor allem auch in die Geisteshaltung der VBZ-Mitarbeiter. Ab 1985 wurden auch organisatorische Konsequenzen bei den VBZ gezogen: Der bis dahin dominante Einfluß der Technik hatte zugunsten einer wesentlich verstärkten Marktorientierung zurückzutreten. Die VBZ beurteilen die Möglichkeiten, den bisher schon hohen Verkehrsmarktanteil (50 % in der Stadt Zürich, über 80 % in der Innenstadt) noch weiter steigern zu können, aufgrund von drei Chancen als sehr gut: das ÖPNV-freundliche politische Klima, die Einführung von Verkehrsverbund und S-Bahn-System 1990 und die zunehmende Akzeptanz des ÖPNV bei allen Schichten der Bevölkerung.