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Detailergebnis zu DOK-Nr. 37264

Gesundheitliche Folgen von Abgasemissionen des Kraftfahrzeugverkehrs - Versuch einer ökonomischen Bewertung

Autoren E.-A. Marburger
Sachgebiete 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen)
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz

Schriftenreihe der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (DVWG), Reihe B H. B 108, 1988, S. 134-158, 2 T

Nach der volkswirtschaftlichen Begründung einer Erfassung von Umweltschäden (und zwar über die Vermeidungskosten hinaus) stellt M. einen Ansatz vor, die möglichen Gesundheitsschäden durch die Luftverunreinigungen des Straßenverkehrs zu ermitteln. Dazu überträgt er einen methodischen Ansatz, der - gestützt auf epidemiologische Stadt-Land-Vergleiche von Atmungsorganerkrankungen - den anteiligen volkswirtschaftlichen Schaden durch solche Erkrankungen für die USA geschätzt hatte, auf die Bundesrepublik. M. quantifiziert die Kosten durch vorübergehende und dauernde Arbeitsunfähigkeit infolge bestimmter Atmungsorganerkrankungen (sog. Ressourcenausfallkosten). Hinzu kommen die Kosten für ambulante und stationäre Behandlung (sog. Rehabilitationskosten). Sie summieren sich für die Bundesrepublik jährlich auf etwa 11,4 Mrd. DM, von denen in Analogie zu der o.a. amerikanischen Hypothese 20 %, also etwa 2,3 Mrd. DM der globalen Luftverunreinigung zugerechnet werden. Dieser Betrag wird nun auf die konkreten, mit Hilfe ihrer relativen Toxizität gleichnamig gemachten Emissionen an CO, SO Index 2, NO Index x, CH und Pb verteilt, und es errechnet sich ein Schadensbetrag pro t Emission, mit dem dann auch die Emissionen des innerörtlichen Kraftfahrzeugverkehrs bewertet werden können. M. kommt zu einem Schadensbetrag von etwa 250 Mio. DM jährlich. Deutliche Grenzen des Ansatzes ergeben sich aus den nach wie vor offenen Fragen des Ursache-Wirkungs-Zusammenhangs zwischen Luftverunreinigung und Gesundheitsschäden.