Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 37613

Die neuen Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaues von Verkehrsflächen, Ausgabe 1986, (RStO 86), im europäischen Vergleich

Autoren E. Neussner
Sachgebiete 11.0 Allgemeines (Merkblätter, Richtlinien, TV)

in: 5. Internationales Betonstraßen-Symposium - Aachen, 2.-4. Juni 1986; Bd. A: Aufbau und Langzeitverhalten von Betonstraßen. Paris: Cembureau (Europäischer Zementverband), 1987, S. 59-68, 6 B, 5 Q

Die Standardisierungsrichtlinien RStO 86 enthalten Regelungen für die Befestigung von Verkehrsflächen mit bituminösen Decken, Betondecken, Pflasterdecken, vollgebundenem Oberbau, für sonstige Verkehrsflächen und für Rad- und Gehwege. In Abhängigkeit von der Verkehrsbelastung werden 6 Bauklassen unterschieden. Für die Bestimmung der Bauklasse ist die Verkehrsbelastungszahl VB zu ermitteln, die u.a. eine Verkehrsmenge in der Regel 10 Jahre nach Verkehrsübergabe berücksichtigt. Der standardisierte Fahrbahnaufbau umfaßt den gesamten Oberbau. Bei der Ermittlung der Dicke des frostsicheren Straßenaufbaus wird örtlichen Verhältnissen stärker Rechnung getragen. In der Bauklasse II wird die Dicke der Betondecke generell um 2 cm auf 22 cm angehoben. In der Bauklasse I kann die Deckendicke ebenfalls um 2 cm auf 24 cm erhöht werden, vor allem mit Rücksicht auf besonders hochbelastete Streckenabschnitte. Die Regelungen der RStO 86 gelten nur für unbewehrten Beton. Sie haben aber die Verdübelung der Querfugen und die Verankerung der Längsfugen zur Voraussetzung. Dies entspricht den Konstruktionsprinzipien in mehreren europäischen Ländern. Als Tragschichten werden - europaweit gesehen - überwiegend hydraulisch gebundene Bauweisen angewendet, in wenigen Fällen in Verbindung mit bituminösen Zwischenschichten. Vollgebundener Oberbau wird erstmalig in den Standardisierungsrichtlinien berücksichtigt. Jedoch liegt bei verschiedenen Oberbauvarianten noch keine umfangreiche Erprobung vor. In allen europäischen Ländern, in denen Betonstraßen gebaut werden, wird die schadlose Ableitung des Wassers aus der Ebene zwischen Decke und Tragschicht als wichtig erachtet. Eine Reihe von Entwässerungseinrichtungen befindet sich in Erprobung.