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Detailergebnis zu DOK-Nr. 37801

Wegebau mit hydraulisch gebundener Tragschicht als Tragdeckschicht

Autoren M. Riedhammer
Sachgebiete 8.5 Hydraulisch gebundene Tragschichten
11.10 Ländliche Wege

in: 5. Internationales Betonstraßen-Symposium - Aachen, 2.-4. Juni 1986; Bd. B: Herstellung von Betonstraßen. Paris: Cembureau (Europäischer Zementverband), 1987, S. 173-179, 1 B, 5 T, 10 Q

Von zahlreichen Wegen, die als hydraulisch gebundene Tragschicht ohne Tragdeckschicht ausgeführt wurden, wird über zwei Versuchsstrecken berichtet. Eine Strecke besteht aus einer hydraulisch gebundenen Schottertragschicht aus Muschelkalk 0/45 mm. Es wurde mit Bindemittelgehalten von 4 und 5 Gew.-% "Mörtelbinder", Tragschichtbinder nach DIN 18 506 eingebaut. Die Dicke der HGT beträgt 20 cm. Nach fünf Wintern sind auf den Versuchsabschnitten lediglich geringfügige Auswitterungen festzustellen. Die landwirtschaftlich genutzte Versuchsstrecke ist in ihrer Oberfläche so stabil, daß noch heute die Verdichtungsspuren der Walze zu erkennen sind.Die Druckfestigkeit von Bohrkernen betrug nach 28 Tagen i.M. 11,0 N/Quadratmillimeter. Nach einem Jahr entnommene Bohrkerne ergaben i.M. 15 N/Quadratmillimeter. Es sind keine Risse festzustellen. Eine weitere Versuchsstrecke wurde im Herbst 1984 als Steinbruchzufahrt in einer Höhenlage zwischen 650 und 1.000 m mit teilweise sehr starken Steigungsabschnitten an einem Nordhang der Schwäbischen Alb eingebaut. Die Körnung des eingebauten Muschelkalkes war 0/32 mm. Der Bindemittelgehalt betrug 4 %. Die Dicke der HGT ist 20 cm. Die Strecke wurde im Winter 1984/85 extrem durch Frost belastet. Sie ist in gutem Zustand und frei von Rissen. Nach 9 Monaten wurden Bohrproben entnommen, deren Druckfestigkeit i.M. 17,5 N/mm2 beträgt. Die mit hydraulisch gebundener Tragschicht ohne Tragdeckschicht gefertigten Wege zeichnen sich durch ihr "umweltfreundliches" Erscheinungsbild aus. Sie ähneln Schotterwegen, kommen aber in ihrer Belastbarkeit Wegen mit Betondecke oder bituminöser Überdeckung sehr nahe.