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Detailergebnis zu DOK-Nr. 37802

Der Weg: Das multifunktionale Strukturelement im ländlichen Raum

Autoren R. Held
Sachgebiete 11.10 Ländliche Wege

in: 5. Internationales Betonstraßen-Symposium - Aachen, 2.-4. Juni 1986; Bd. B: Herstellung von Betonstraßen. Paris: Cembureau (Europäischer Zementverband), 1987, S. 159-164, 12 Q

Ländliche Wege bilden in gegenseitiger Interdependenz mit übergeordneten Straßen integrierte Verkehrsnetzsysteme zum Wohle der Bevölkerung von Land und Stadt. Sie sind in ihrer Aufgabenvielfalt inbesondere Entwicklungshelfer land- und forstwirtschaftlicher Strukturen bis in ökologische Wirkungsbereiche hinein und bilden den grundlegenden Wertmaßstab für die Gesamtinfrastruktur. Weitere potentielle Schwerpunktfunktionen in teilweise problembehafteter Vernetzung: Fremdenverkehr und Erholung, Katastrophen und Landesverteidigung, Entlastung übergeordneter Straßen. Der ländliche Wegebau hat in voller Eigenständigkeit neben dem klassischen Straßenbau inzwischen einen optimalen Entwicklungsstand erreicht. 3 Hauptvarianten in Zementbeton: 1) der altbewährte Vollbetonweg; 2) die landschaftsästhetische Betonspurbahn, in einer Art "Renaissance" mit ökologischer Orientierung; 3) die Betonpflasterdecke auf festem Untergrund. Wissenschaftlich fundierte Prüfmethodik sichert kontinuierlich Qualitätsniveau und -steigerung. Ausbauträger: politische Gemeinden, Wasser- und Bodenverbände, Teilnehmergemeinschaften der Flurbereinigung mit wirtschaftlicher und umweltangepaßter Linienführung sowie Forstverwaltungen. Finanzierung: Die Kosten werden durch Eigenleistungen und Zuschüsse (Bund, Länder, Gemeinden, EG) abgedeckt; letztere werden überwiegend im Hauptwachstumsraum des Gesamtsteueraufkommens (Stadt) erwirtschaftet. Zuschußsatz: 30 bis 80 %. Engstirniges, kompetenzüberzogenes Ressortdenken be- oder verhindert bisweilen die Realisierung von Vorhaben. Auswahlkriterien: Parameter zur Dimensionierung der Breite und Dicke sind Verkehrsfrequenz und Verkehrsbelastung; regellose oder periodenhafte Alternation von Verkehrsströmen. Zukunftstendenz: Unterhaltung und Instandsetzung nach Kosten-Nutzen-Überlegungen, Würdigung aus volks- und privatwirtschaftlicher Sicht.