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Detailergebnis zu DOK-Nr. 38278

Eine neue Norm für die Verkehrsabwicklung auf dem Hauptstraßennetz (Orig. niederl.: Een nieuwe norm voor de verkeersafwikkeling op het hoofdwegennet)

Autoren H.L. Stembord
G.J. Martens
Sachgebiete 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit)

Verkeerskunde 40 (1989) Nr. 10, S. 437-441, 5 B, 3 T, 8 Q

Das niederländische "2. Strukturschema Verkehr und Transport" enthält u.a. langfristige Zielsetzungen für den Geschäfts- und Güterverkehr auf Straßen. Dieser Verkehr soll so abgewickelt werden, daß an Werktagen auf einem Straßenabschnitt höchstens 2 % aller Kfz in einen Stau geraten (Mittelwert). Damit ist die Qualität der Verkehrsabwicklung beschrieben, die im "Highway-Capacity-Manual" (1965/1985) definiert wird und die durch die Zusammenhänge zwischen möglicher Kapazität, tatsächlicher Belastung und gefahrenen Gechwindigkeiten charakterisiert wird. Mit der Festsetzung der Qualität der Verkehrsabwicklung sind auch ökonomische Auswirkungen verbunden, da bei einem Ausbaustandard, der Überlastungen des Straßennetzes zur Folge hat, die Kosten des Straßenbenutzers - also auch des Wirtschaftsverkehrs - ansteigen. Umgekehrt steigen die Kosten für den Staat als Baulastträger, wenn das Straßennetz so ausgebaut wird, daß Staus nicht (oder fast nicht) auftreten. Nach niederländischen Untersuchungen, deren Methodik eingehend beschrieben wird, kann ein Kostenminimum für Baulastträger und Straßenbenutzer dann erreicht werden, wenn zwischen 1 % und 3 % der Kfz auf einem Straßenabschnitt von Staus betroffen werden. Aus diesem Grunde wird die 2 %-Norm als Bemessungsgrundlage für das überörtliche Straßennetz eingeführt. (Die Kapazitätgrenze einer 2 x 2-spurigen Autobahn wird mit 4.300 Kfz je Stunde und Richtung angegeben.)