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Detailergebnis zu DOK-Nr. 38352

Tempo 30 Hamburg - Zeitreihenanalyse des Unfallgeschehens (Ergebnisbericht zum FP 8533/24 der BASt)

Autoren E. Hörnstein
Sachgebiete 5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Heilbronn: Institut für angewandte Verkehrs- und Tourismusforschung (IVT) der FH Heilbronn, 1988, 42 S., Anhang: 4 S., 9 B, zahlr. T, 7 Q

Das vorliegende Gutachten beschäftigt sich mit möglichen Wirkungen der Maßnahme "Tempo 30" in Hamburg im Hinblick auf die Verkehrssicherheit. Dabei wird die Entwicklung des Unfallgeschehens unter den Aspekten der Unfallhäufigkeit, der Unfallfolgen, der Unfalltypen und der Art der Verkehrsbeteiligung analysiert. Um den Einfluß äußerer Gegebenheiten zu beurteilen, wird weiterhin der Gebietstyp in der Untersuchung berücksichtigt. Die statistischen Auswertungen beruhen auf einem Vorher-Nachher-Design mit Kontrollgruppe und auf der Analyse von Zeitreihen. Für das Vorher-Nachher-Design mit Kontrollgruppe wurden Gebiete mit Maßnahmenbeginn in den Monaten Januar 1984 bis April 1984 als Untersuchungsgruppe ausgewählt. Als Kontrollgruppe dienten Gebiete ohne Maßnahmen und jene "Tempo 30"-Gebiete mit Maßnahmenbeginn im Jahr 1986. Die Zeitreihenanalyse verwendet die monatlichen Unfallzahlen zur Beschreibung des zeitlichen Verlaufs des Unfallgeschehens. Ein Maßnahmeneffekt ist in einem Strukturbruch erkennbar. Die Zeitreihen der Untersuchungs- und Vergleichsgruppe werden mit Methoden der Regressionsanalyse untersucht. Nach Einführung von "Tempo 30" ging die Zahl der Unfälle zurück (Niveaueffekt) und die Entwicklung der Unfallzahlen wurde günstiger. Dieser Tatbestand kann jedoch nicht statistisch abgesichert werden. Die Auswertung der Unfälle mit Personenschaden mittels zeitreihenanalytischer Methoden ergibt eine Verbesserung des Unfallgeschehens. Eine Maßnahmenwirkung auf die Unfalltypen läßt sich nicht nachweisen. Die Anzahl der Beteiligten an Unfällen mit Personenschaden geht in den "Tempo 30"-Gebieten stärker zurück als in den Vergleichsgebieten - gleichmäßig für alle Arten der Verkehrsbeteiligung. In den "Tempo 30"-Gebieten beträgt der erwartete Rückgang 20 % gegenüber 4 % in den Vergleichsgebieten. Die nach Gebietstyp differenzierten Auswertungen legen die Vermutung nahe, daß sich die Maßnahme "Tempo 30" in Stadtrandlagen mit Geschoßbebauung am günstigsten auswirkt.