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Detailergebnis zu DOK-Nr. 38376

Neuverkehr infolge Ausbau und Veränderung des Verkehrssystems

Autoren E. Meier
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Schriftenreihe des Instituts für Verkehrsplanung, Transporttechnik, Straßen- und Eisenbahnbau (IVT), ETH Zürich H. 81, 1989, 253 S., zahlr. B, T, Q (Dissertation)

In der öffentlichen und verkehrspolitischen Diskussion von Infrastrukturmaßnahmen, insbesondere von Straßenbauvorhaben, hat der Begriff des sog. Neuverkehrs in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Macht Neuverkehr den Nutzen von Neu- und Ausbauvorhaben ganz oder in wesentlichen Teilen wieder zunichte oder macht er nur einen geringen Teil aus? Der Nachweis des Neuverkehrs, worunter eine bei einem Verkehrsträger infolge Ausbau oder Verbesserung neu entstehende Nachfrage verstanden wird und wobei der Neuverkehr sich zusammensetzt aus Wegen, die vor dem Ausbau mit einem anderen Verkehrsmittel und/oder zu einem anderen Ziel (Fahrtverlängerungen) unternommen wurden sowie neu induzierten Fahrten, erfolgt auf der Basis von 3 Stichproben zu je 9.000 befragten Personen aus Erhebungen zum Verkehrsverhalten in der Schweiz (SCOPE 74 und 79 sowie Mikrozensus 84). Die Auswertungen zeigen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Angebot und Nachfrage, wobei das Verkehrsverhalten jedoch vom Einfluß der persönlichen Variablen Erwerbstätigkeit und Auto-Verfügbarkeit dominiert wird. Das Verkehrsangebot hat einen Einfluß auf die Anzahl der Wege, die eine Person im Durchschnitt unternimmt. Mit zunehmendem Angebot nimmt die Zahl der Wege zu. Auch erhöhen die Personen mit steigendem Angebot ihr Zeitbudget, d.h., sie halten sich länger im Verkehr auf. Selbst die durchschnittliche Dauer des Einzelwegs nimmt zu, ebenso wächst das Distanzbudget an, die mittlere Wegelänge allerdings nur unbedeutend. Für Personen mit einem sehr guten Angebot, die zum größten Teil in den Städten wohnen, geht das Distanzbudget wieder zurück. Die Studie zeigt für alle Verkehrsträger, daß ein Ausbau und eine Verbesserung des Verkehrssystems zu einem überproportionalen Verkehrswachstum führt.