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Detailergebnis zu DOK-Nr. 38445

Tempo 30 und ÖPNV - Situation, Ergebnisse, Empfehlungen für die Praxis

Autoren B. Wewers
Sachgebiete 5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr

Verkehr und Technik 43 (1990) Nr. 1, S. 23-25, 3 B

Seit Einführung einer Zonengeschwindigkeitsbeschränkung sind in vielen Kommunen Tempo 30-Gebiete eingerichtet worden. Betroffene Verkehrsbetriebe befürchteten Fahrzeitverluste und Verschlechterung der Wirtschaftlichkeit. Welche konkreten und quantifizierbaren Auswirkungen Tempo 30-Gebiete auf den Betrieb von Bussen haben können, war Ziel dieser Untersuchung im BMV-Auftrag, die in dem Aufsatz zusammenfassend dargestellt werden. Das Vorhaben analysiert die Verbreitung der Tempo 30-Gebiete mit Buslinien sowie die Einschätzung der Verkehrsbetriebe und ermittelt mit einer detaillierten Untersuchung ausgewählter Buslinien die Auswirkungen. Zentrales Kriterium ist dabei die Auswirkung auf die Fahrzeit. Weitere Kriterien werden durch eine Befragung der Fahrgäste und Fahrer sowie durch eine Analyse der Unfälle mit ÖPNV-Beteiligung ermittelt. Die Untersuchung von rd. 2.100 Fahrten in 10 Untersuchungsgebieten und Vergleichsgebieten führte zu dem Ergebnis, daß im Vergleich der Beförderungszeiten aller im Vorhaben gemessenen Fahrten die Fahrzeitverlängerung durch die heutigen Tempo 30-Gebiete etwa 2 bis 3 % beträgt. Bzgl. Unfällen mit ÖPNV-Beteiligung lassen sich für Tempo 30-Gebiete keine signifikanten Aussagen machen. Als Ergebnis der Untersuchungen werden Empfehlungen gegeben, die Verkehrsbetriebe frühzeitig bei der Planung zu beteiligen, bei den Auswirkungen von Tempo 30-Gebieten die gesamte Buslinie und das -netz zu betrachten sowie eine ÖPNV-gerechte Maßnahmenintensität in Tempo 30-Gebieten vorzusehen.