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Detailergebnis zu DOK-Nr. 38451

Fußgängerverkehr - Benachteiligung des Fußgängerverkehrs und Ansätze zu ihrer Beseitigung

Autoren A. Schmitz
Sachgebiete 5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Dortmund: Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung des Landes Nordrhein-Westfalen (ILS), 1989, 82 S., zahlr. B, T, Q (ILS Schriften H. 25)

Im Laufe der zunehmenden Motorisierung wurde der Fußgängerverkehr in seiner Freizügigkeit immer weiter eingeschränkt. Demgegenüber steht seine Bedeutung, da nach den KONTIV-Untersuchungen etwa 30 % aller Ortsveränderungen zu Fuß unternommen werden und zudem Fußwege am Anfang und Ende der meisten Fahrten mit Verkehrsmitteln stehen. Über die rein quantitative Betrachtung hinaus ist Fußgängerverkehr auch ein bedeutender Indikator für städtisches Leben. Defizite zeigen sich bei der Sicherheit des Fußgängerverkehrs, die Unfallgefährdung durch Kfz-Verkehr liegt in der Bundesrepublik Deutschland höher als in den meisten europäischen Ländern. Aus der Art der Unfallausweitung werden jedoch die Benachteiligungen des Fußgängerverkehrs als wesentliche Unfallursache nicht deutlich. Der Bericht formuliert die generellen Ansprüche des Fußgängerverkehrs unterschieden nach Längs- und Querverkehr. Im Längsverkehr sind insbesondere größere Gehwegbreiten zu fordern und langfristig ein völliger Verzicht auf Gehwegparken, um ausreichende Bewegungs- und Aufenthaltsspielräume zu sichern. Im Querverkehr muß die Zahl der gesicherten Querungsstellen erhöht und ihre Qualität verbessert werden. Es wird ein häufigerer Einsatz von Zebrastreifen gefordert, die nach Untersuchungen an Straßen bis zu 1.000 Kfz/h anwendbar sein sollen. An Lichtsignalanlagen sind die Wartezeiten zu verkürzen und Unsicherheitsgefühle abzubauen, z.B. durch Gelbzeiten für Fußgänger, um die Anzahl der sog. Rotläufer zu reduzieren. Wirksame Verbesserungen lassen sich aber nur erzielen, wenn verstärkt Kapazitäts- und Geschwindigkeitsrestriktionen für den Kraftfahrzeugverkehr in städtischen Gebieten in Kauf genommen oder bewußt eingeplant werden.