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Detailergebnis zu DOK-Nr. 39015

Schnelle Verbesserung eines Straßennetzes - aufgezeigt an der Nachkriegsentwicklung in Bayern

Autoren M. Milz
Sachgebiete 5.9 Netzgestaltung, Raumordnung

Straße und Autobahn 41 (1990) Nr. 11, S. 541- 546, 9 B

Angeregt durch die offenkundig unbefriedigende Situation auf dem Sektor des Straßenbaus in den neuen Ländern wird versucht, aus den Erfahrungen in Bayern nach 1945 mögliche Lehren für die zweckmäßige Vorgehensweise abzuleiten. Dazu wird dargestellt, welche Ausgangslage seinerzeit in Bayern vorlag und in welcher Weise die Bauverwaltung versucht hat, mit den gegebenen Möglichkeiten das bestehende Netz schnell den Bedürfnissen des wachsenden Verkehrs anzupassen. Diese Rückschau soll dazu beitragen, frühere Fehler bzw. Fehleinschätzungen ggf. heute zu vermeiden. Es wird erkennbar, daß bereits in den Verkehrsprognosen ein Schwachpunkt lag. Die Ausbaumaßnahmen waren zudem zunächst wegen finanzieller und kapazitiver Engpässe von Zwischenlösungen wie dem "Staubfreimachungsprogramm" und dem "Zwischenausbau" geprägt. Entscheidend waren in der Spätphase verschiedene Ausbauprogramme (u.a. "gelbes Netz" der Kreisstraßen, "graues Netz" der Gemeindeverbindungsstraßen), die eine gezielte Finanzplanung bei Bund und Land erlaubten. Der Rückblick zeigt, daß die rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen damals größere Freiräume boten als heute. Entsprechend ist die mögliche Übertragbarkeit dieser Erfahrungen begrenzt, läßt aber bei Einzelgesichtspunkten gezielte Orientierungen zu (z.B. Entwicklung von Gesamtverkehrsplänen, Berücksichtigung späterer Straßenerweiterungen, planerische Abstimmung unter allen Beteiligten, Beachtung des Lärmschutzes).