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Detailergebnis zu DOK-Nr. 39274

Straße von Gibraltar - Brücke oder Tunnel (auch in engl. Sprache)

Autoren F. Blennemann
Sachgebiete 15.0 Allgemeines, Erhaltung

Tunnel (1990) Nr. 3, S. 127-132, 7 B

Im Mai 1990 fand in Marrakesch, Marokko, ein Kongreß über eine feste Verbindung, Brücke oder Tunnel, zwischen Spanien und Marokko statt. Diskutiert wurden Brückenlösungen, ein schwimmender Tunnel sowie ein tiefliegender Tunnel unter dem Meeresboden. Alternativen waren dabei Bahn- oder Straßenlösungen wie auch Mischformen. Eine Brücke mit vier Fahrstreifen im Bereich der geringsten Meerestiefe (ca. 320 m) wird nach dem heutigen Stand für realisierbar gehalten. Die Brücke könnte bei einer Gesamtlänge von ca. 28 km mit Spannweiten von jeweils 2.000 m ausgeführt werden. Ferner wurde eine Brücke von ca. 14 km Länge an der engsten Stelle der Straße von Gibraltar diskutiert. Eine derartige Lösung benötigt drei Pfeiler in Wassertiefen von 160 m bis 450 m. Die mittleren Brückenfelder hätten Spannweiten von jeweils 5.000 m, die äußeren von je 2.000 m. Für die Tunneltrasse kommt nur der Bereich mit den geringsten Meerestiefen in Betracht. Eine Überdeckung des Tunnels von 100 m wird für erforderlich gehalten. Für maximale Längsneigungen von 1,2 % bis 1,8 % resultieren daraus Tunnellängen von 49 km bis 68 km. Ein Bahntunnel wird favorisiert, er kann aus zwei eingleisigen Röhren oder einer zweigleisigen Röhre bestehen. In jedem Fall ist ein paralleler Service- und Fluchtstollen vorgesehen. Erste grobe Schätzungen der Kosten ergaben ca. 5,5 Mrd. bis 10,5 Mrd. US Dollar für die Brückenlösungen und 6 bis 7 Mrd. US Dollar für die Tunnelvorschläge.