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Detailergebnis zu DOK-Nr. 39872

Untersuchung der Auswirkungen spezieller Signalprogramme als Alternativlösung zu zeitweisen Signalabschaltungen in verkehrsschwachen Zeiten

Autoren G. Hoffmann
W. Schober
D. Holz
Sachgebiete 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation

Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 588, 1990, 97 S., zahlr. B, T, Q

Es wurden die verkehrstechnischen Auswirkungen folgender signalgeregelter Steuerungsverfahren bei geringem Verkehrsaufkommen unter unterschiedlichen verkehrlichen Randbedingungen untersucht und unter Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten den Auswirkungen der Signalabschaltung vergleichend gegenüber gestellt: 1) verkehrsunabhängige Steuerung, a) normales Festzeitprogramm, b) modifiziertes Festzeitprogramm mit geringer Umlaufzeit; 2) verkehrsabhängige Steuerung, a) Grünanforderung aus der Nebenrichtung, b) "Alles-Rot"-Schaltung. Die Analyse der Auswirkungen der einzelnen Verfahren erfolgte mit Hilfe der stochastischen Rechnersimulation anhand der Kenngrößen "Anzahl Halte", "Haltezeit" und "Reisegeschwindigkeit" und führt zu folgenden Empfehlungen: Die Signalabschaltung hat in den meisten Fällen zwar einen besseren Verkehrsablauf zur Folge als die signalgeregelten Verfahren, aus Gründen der Verkehrssicherheit ist jedoch von einer Abschaltung der Lichtsignalanlage abzuraten. Der Einsatz der Grünanforderung aus der Nebenrichtung bietet sich unabhägig vom Verkehrsaufkommen bei deutlichen Belastungsunterschieden zwischen den Haupt- und Nebenzufahrten an. Weichen die Belastungen in Haupt- und Nebenrichtung nicht sehr stark voneinander ab, empfiehlt sich bis hin zu Belastungen von etwa 700 Kfz/h am Knotenpunkt der Einsatz einer "Alles-Rot"-Schaltung. Bei höherem Verkehrsaufkommen ist dagegen der Einsatz der herkömmlichen Festzeitsteuerung mit möglichst geringer Umlaufzeit ratsam, da die geringfügigen Verbesserungen, die sich hier mit Hilfe der betrachteten verkehrsabhängigen Steuerungsverfahren z.T. erzielen lassen, den hiermit verbundenen höheren technischen und finanziellen Aufwand kaum rechtfertigen.