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Detailergebnis zu DOK-Nr. 39978

Untersuchung der Verdichtung von Tragschichten ohne Bindemittel (ToB)

Autoren B. Grätz
G. Paulmann
Sachgebiete 8.2 Schottertragschichten

Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 546, 1989, 92 S., zahlr. B, T, Q

Anhand einer Literaturstudie soll nachgeprüft werden, ob und welche Zusammenhänge zwischen der Steifigkeit und den Verdichtungskennziffern bestehen. Diese Arbeit wird unterteilt in: (1) Sichtung von Dokumentationen und der in der Versuchsanstalt für Straßenwesen der Technischen Hochschule Darmstadt vorhandenen Literatur; (2) Beschaffung fehlender Literatur; (3) Auswertung von 148 Literaturstellen. Im einzelnen werden beschrieben: (1) Herstellung und Einbau; (2) Verdichtungsgeräte auf der Baustelle und im Laboratorium sowie deren Verdichtungswirkung; (3) Einflußgrößen auf die Verdichtung; (4) Zusammenhänge zwischen dem Verdichtungsverhalten und den Einflußgrößen; (5) Verdichtungskontrolle der Bauphase. Die durch die Verdichtungsgeräte bewirkte Verformung, d.h. Verdichtung, des Baustoffgemisches der ToB sollte im Laboratorium möglichst praxisgerecht simuliert werden. Dies bedeutet, daß die Verdichtungswirkung des im Laboratorium verwendeten Verdichtungsgerätes mit der Verdichtungswirkung des auf der Baustelle eingesetzten Verdichtungsgerätes vergleichbar sein muß. Die auf der Baustelle eingesetzten Verdichtungsgeräte weisen infolge ihrer Vorwärtsbewegung eine dynamische Verdichtungswirkung auf. Die im Laboratorium verwendeten Verdichtungsgeräte arbeiten schlagend, quasistatisch und dynamisch. Aufgrund des großen Verfahrensfehlers bei der Bestimmung der Proctordichte und der Trockendichte kann mit dem Verdichtungsgrad keine exakte Beurteilung des Verdichtungszustandes der ToB durchgeführt werden. Die nach der Verdichtung der ToB erreichte Schichtsteifigkeit beeinflußt das Verformungsverhalten dieser Schicht und der Straßenbefestigung während der Gebrauchsdauer der Straße. Deshalb sollte am Ende der Bauphase der Verdichtungserfolg über Verformungsmessungen nachgeprüft werden. Diese Messungen können mit dem Plattendruckversuch mit mehreren Be- und Entlastungen durchgeführt werden. Beurteilungskriterium für den Verdichtungserfolg sollte die plastische Verformung in Abhängigkeit von der Lastwechselzahl sein. Während des Abwalzens sollte eine automatische Verdichtungskontrolle über Schwingungs- oder Kraftaufnahmemessungen sowie radiometrische Meßverfahren erfolgen. Die Anwendbarkeit dieser Verfahren bei der Verdichtung der ToB muß durch Untersuchungen nachgewiesen werden. Aus diesen Ausführungen lassen sich als Schlußfolgerungen ableiten: (1) Ein praxisgerechtes Verfahren zur Prüfung des Verdichtungsverhaltens im Laboratorium sollte entwickelt werden; (2) Die Verdichtungskontrolle erfolgt zweckmäßig während des Abwalzens mit automatisch arbeitenden Meßgeräten; (3) Die Verdichtungskontrolle am Ende der Bauphase sollte den Einfluß des Verformungsverhaltens auf die Schichtfestigkeit durch den Plattendruckversuch mit mehreren Be- und Entlastungen kennzeichnen.