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Detailergebnis zu DOK-Nr. 40418

Stadtverkehr im Wertewandel - Perspektiven der Forschung und Entwicklung für Verkehrstechnologie in der Stadt von morgen - Erste Ergebnisse einer Einstellungsuntersuchung zum Stadtverkehr

Autoren E.E. Müßener
Sachgebiete 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)

Verkehr und Technik 44 (1991) Nr. 10, S. 409-410 (= Teil I) / Nr. 11, S. 443-447 (= Teil II), 6 B, 4 T

Seit Mitte der 70er Jahre läßt sich in den westlichen Industriegesellschaften ein deutlicher Wandel gesellschaftlicher Leitbilder und Wertvorstellungen beobachten. In dem vorliegenden Forschungsvorhaben sollten die Konsequenzen dieses Wertewandels für den Bereich des Verkehrs untersucht werden. An dem Vorhaben waren neben dem fördernden BMFT das Land Berlin, die Städte Köln und Krefeld sowie als Modellstadt Zürich beteiligt. Bei der Bevölkerung der beteiligten Städte wurde eine repräsentative Einstellungsuntersuchung durchgeführt, um über den Zusammenhang zwischen Lebenswelt der Befragten und Motiven bei der Verkehrsmittelwahl mehr zu erfahren. Als ein Ergebnis wurden mittels einer Faktorenanalyse die Einstellungstypen 'Der Auto-Fan', 'Der Auto-Ablehner', 'Der distanzierte Gleichgültige' und 'Der rationale und tolerante Verkehrsmittelnutzer' ermittelt. Erste Schlußfolgerungen der bisherigen Arbeit werden als Thesen formuliert: 1. Der Prozeß des Wertewandels läuft nicht automatisch in die Richtung eines umwelt- und stadtgerechten Verkehrs. 2. Das Argument der Umweltfreundlichkeit des ÖPNV haben mittlerweile alle Bevölkerungsschichten "gelernt". 3. Der ÖPNV hat vor allem dort eine Chance gegenüber dem IV, wo er sich als "menschliches" System mit hoher Servicequalität darstellt. 4. Technisch und technologisch sind die Verkehrsprobleme zum allergrößten Teil gelöst. Stadtverkehrsmanagement für ein umwelt- und menschengerechtes Verkehrssystem ist zum größten Teil ein kommunikativer Ansatz, der nur im Zusammenspiel der Beteiligten gelöst werden kann.