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Detailergebnis zu DOK-Nr. 40838

Die Arbeitgeber - notwendige Partner bei der Bewältigung des Berufsverkehrs

Autoren J. Fiedler
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr

Stadt und Gemeinde 47 (1992) Nr. 9, S. 306-309, 1 T

Unter gesamtverkehrsplanerischen Gesichtspunkten muß im Mittelpunkt aller Bemühungen aus kapazitiven und umweltbezogenen Gründen eine nennenswerte Reduzierung motorisierter Fahrzeugbewegungen während der Hauptverkehrszeiten stehen. Dazu ist es unerläßlich, die Platzkapazitäten der Fahrzeuge besser auszulasten, zu einer intelligenteren Wahl des Verkehrsmittels zugunsten des Umweltverbundes zu gelangen und MIV-einschränkende Maßnahmen als Teil einer in sich schlüssigen Verkehrskonzeption einzuführen. Die schwierigste Teilaufgabe besteht zweifelsohne darin, alle zu einem verantwortungsbewußten Mobilitätsverhalten zu veranlassen. Dies dürfte nur "konzertiert" zwischen Unternehmungsleitungen, Arbeitnehmern, Betriebsräten, Kommunalverwaltungen und Verkehrsbetrieben gelingen. Als erforderliches "Handwerkszeug" werden die verschiedenen Betriebsformen im Verkehrssystem und eine Mobilitätszentrale angesehen, damit ein aufeinander abgestimmtes, kundengerechtes Beförderungsangebot transparent und benutzbar gemacht werden kann. Die Mobilitätszentrale ist Ansprechpartner für alle Verkehrsteilnehmer, die z.B. ÖPNV-Verbindungen und -Fahrpreise erfahren wollen, einen Fahrgemeinschaftspartner suchen oder das Angebot eines "Stadtteilautos" (Car-sharing) in Anspruch nehmen wollen. Im Rahmen eines EG-Forschungsprojektes wurde 1991 eine Mobilitätszentrale in Hameln erprobt und 1992 in den Dauerbetrieb überführt. Im Außendienst der Mobilitätszentrale ist ein Mobilitätsberater tätig. Die Mobilitätszentrale und der Mobilitätsberater sollten um firmeninterne Mobilitätskoordinatoren bei großen Arbeitgebern und um Mobilitätsbeauftragte bei den kommunalen Gebietskörperschaften ergänzt werden. Ebenso sollten private Mobilitätsvereine einbezogen werden. Unter Koordination eines in der Regel bei den Landkreisen bzw. Städten angesiedelten "Mobilitätsmanagers" bilden alle fünf gemeinsam das Mobilitätsmanagement (MSM).