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Detailergebnis zu DOK-Nr. 40839

Ökologische Verkehrsplanung

Autoren
Sachgebiete 0.3 Tagungen, Ausstellungen
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP

Institut für Straßenbau und Verkehrsplanung (Innsbruck) H. 24, 1992, 77 S., 8 B, 3 T, zahlr. Q

Es werden die Beiträge einer EG-COMETT-Tagung unter Leitung von Prof. Dr. Tiefenthaler in Brixen veröffentlicht. Der Verkehr bewirkt dramatische Verschlechterungen der Lebensbedingungen und erfordert Maßnahmenpläne zur Gefahrenabwehr für Bevölkerung und Umwelt. Verkehrsmengen und Motorisierungsgrad müssen auf das Notwendige und Erträgliche begrenzt werden. Dr. Kemper vom BMU stellt die Umweltbelastungen des Straßenverkehrs in der Bundesrepublik Deutschland dar. Neben der Verkehrsvermeidung und Verkehrsverlagerung sind wesentliche technische Verbesserungen der Verkehrsmittel nötig und möglich. Dr. Kofler von der Landesregierung Bozen empfindet die ökologische Verkehrspolitik als Herausforderung für Südtirol. Die Alpen, noch vor kurzem eine europäische Verkehrsbarriere, sind heute Güterschiene hochentwickelter Wirtschaftsräume und ein intensiv bereistes Erholungsgebiet zugleich. In dem Konflikt der alpinen und außeralpinen Bewohner hat der Erhalt der einheimischen Strukturen Vorrang vor einer Brückenfunktion. Mensch und Umwelt stellt auch Dr. Kovacic vom österreichischen Verkehrsministerium in den Mittelpunkt des österreichischen Gesamtverkehrskonzeptes (GVK-Ö 1991). Es gibt neue Zielvorstellungen aufgrund der seit 1980 veränderten wirtschaftlichen und ökologischen Rahmenbedingungen vor und verankert Ansätze zu mehr Kostenwahrheit im Verkehr und entsprechender Gebührenerhebung. Prof. Dr. Rümler, Universität Essen, stellt die Schritte einer umweltverträglichen Planung und Realisierung außerörtlicher Straßen im bundesdeutschen gestuften Planunsprozeß vor. In den einzelnen Planungsphasen erfolgt eine vertiefende Umweltverträglichkeitsprüfung mit jeweiliger Abwägung der Prioritäten und Kompensationsmöglichkeiten. Mit neun Thesen werden Planungsleitlinien für die Praxis aufgezeigt; Ablaufdiagramme und Tabellen erläutern den Planungsablauf und die landespflegerischen Zielsetzungen. H. Klewe und H. Holzapfel verknüpfen in ihrem Beitrag die Frage nach einem stadtgerechten Autoverkehr mit der Aussicht, daß ohne eine baldige Antwort das urbane Leben und die uns vertraute Existenz unserer Städte zusammenbricht. Unfallopfer, Sicherheitsrisiko, Aggressivität, Lärm, Kommunikationshindernisse, Luftschadstoffe und Flächenverbrauch bewirken auch eine zunehmende Selektion der verschiedenen Einkommensgruppen und verschärfte soziale Spannungen innerhalb der Gemeinwesen.