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Detailergebnis zu DOK-Nr. 40879

Bewährung österreichischer LD-Schlacke im bituminösen Straßenbau

Autoren M. Khazai-Moghadam
E. Zirkler
F. Hödl
Sachgebiete 9.6 Schlacken (Hochofen-, Metallhütten-, LD-)

Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 387, 1990, 62 S., zahlr. B, T, Q

In einigen Gebieten Österreichs zeigt sich bereits jetzt schon ein Mangel an Gesteinsmaterial für die Herstellung hochwertiger Deckschichten. Es schien daher notwendig, sich rechtzeitig nach geeigneten mineralischen Ersatzzuschlägen umzusehen. LD-Schlacke, die als Abfallprodukt bei dem in Österreich entwickelten LD-Verfahren der Stahlherstellung anfällt, schien für diesen Anwendungsbereich besonders prädistiniert. Im gegenständlichen Forschungsvorhaben wurde im Sommer 1982 im Bereich der überaus stark frequentierten Bundesstraße B 146 eine Versuchsstrecke errichtet, auf der Mischgut aus dolomitischem Kalksand bzw. LD-Schlackensand, jedenfalls aber aus LD-Schlackensplitt einer Nullstrecke unter Verwendung von Diabassplitt gegenübergestellt wurde. Dabei wurde allerdings ein aus heutiger Sicht relativ steifes Bindemittel verwendet, das dem damaligen Stand der Technik entsprechend relativ niedrig dosiert wurde. Nach einer siebenjährigen Beobachtungszeit und zahlreichen Prüfungen kann nunmehr im wesentlichen festgestellt werden: Der Bindemittelbedarf bei Verwendung von LD-Schlacken ist im Vergleich zu Standardgesteinsmaterialien wegen des hohen spezifischen Gewichts der Schlacke geringer. Dennoch empfiehlt es sich, die Bindemitteldosierung geringfügig höher anzusetzen als sich aus dem Unterschied der Rohdichten der verschiedenen Zuschlagstoffe rechnerisch ergeben würde. Während beim Einbau keinerlei Unterschiede gegenüber Standardmischgut feststellbar waren, ist es vorteilhaft, die Brennerleistung bei Herstellung des Mischguts gegenüber Standardmischguttypen zu reduzieren. Der Verschleiß des aus LD-Splitten hergestellten Mischguts ist mit dem vom Diabassplitt vergleichbar. Dies gilt auch im Hinblick auf die Verformungsfestigkeit des Mischguts. Auf Grund der vorliegenden Untersuchungen ist die Anwendung von LD-Schlackensplitt und LD-Schlackensand bei der Herstellung von Asphaltdeckschichten unter Beachtung bestimmter spezifischer Eigenschaften dieses Materials grundsätzlich und problemlos möglich. Die Qualität der LD-Schlacke ist mit jener vom besten natürlichen Straßenbaugesteinen vergleichbar.