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Detailergebnis zu DOK-Nr. 41182

Die Strukturierung von Fahrbahndecken aus Beton (Orig. engl.: Concrete paving texture)

Autoren F. Fuchs
G. Descornet
Sachgebiete 11.3 Betonstraßen
14.5 Akustische Eigenschaften (Lärmminderung)

Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 409, 1992, S. 54-60, 5 B, 2 T

Belgien hat lange Erfahrungen mit dem Bau von Betondecken. 1970 entschied sich das zuständige Ministerium für die durchgehend bewehrte Bauweise, seit 1981 werden alle neuen Autobahnen mit einer bewehrten Betondecke gebaut. Die Oberfläche erhält Querriefen, erzeugt mit dem Besen oder durch Fräsen. Sie beschleunigen den Abfluß des Oberflächenwassers und verbessern dadurch die Griffigkeit insbesondere bei hohen Fahrgeschwindigkeiten, erzeugen aber auch ein relativ hohes Rollgeräusch. Zu dessen Verminderung und zur Verbesserung einer dauerhaften Griffigkeit wurden in Belgien die Waschbetonoberfläche sowie das Absplitten der frischen Betonoberfläche entwickelt, letzteres jedoch nicht über die Versuchsphase hinaus. Nachdem zunächst die Fahrbahnoberfläche sofort nach dem Betoneinbau naß ausgebürstet wurde, ging man mit Beginn der 80er Jahre dazu über, Verzögerer zu benutzen. Mit diesem Verfahren sind in Belgien bisher mehr als 8 Millionen m2 hergestellt worden. Die Technik wird auch in Frankreich und anderen Ländern wie in den Niederlanden, Italien und Österreich angewandt. Für eine optimale Geräuschminderung ist eine maximale Korngröße von 7 bis 8 mm günstig sowie die Vermeidung einer ausgeprägten Megatextur (Vertiefung zwischen Profilspitzenabständen von z.B. 80 mm). Die Oberflächeneigenschaften alter Betondecken werden, wie Beispiele in mehreren Ländern gezeigt haben, durch Schleifen mit Diamantscheiben (Scheibenbreite und Abstand zwischen den Scheiben jeweils 3 mm) erheblich verbessert: Die erreichten Lärmminderungen betragen bei Fahrgeschwindigkeiten von 110 bis 120 km/h 5 bis 6 dB(A). Das Verfahren stellt für die Erhaltung von Betonstraßen eine wirtschaftliche Alternative zum Asphaltbelag dar.