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Detailergebnis zu DOK-Nr. 41233

Analyse von Grenzzeitlücken durch Probit-Analyse

Autoren R.H. Hewitt
Sachgebiete 5.11 Knotenpunkte
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Straßenverkehrstechnik 37 (1993) Nr. 3, S. 142-148, 4 B, 2 T, 11 Q

Die Berechnung der Leistung einer Kreuzung ohne Lichtsignalanlage erfordert Kenntnisse der Verteilung von Grenzzeitlücken der Fahrer, die von einer Nebenstraße in die Kreuzung einfahren. Eine gängige Methode, um die Verteilungsparameter festzulegen, ist die Probit-Analyse. Sie beachtet die Unterschiede zwischen der ersten beobachteten Zeitlücke im Hauptstrom und der Gesamtheit aller Zeitlücken. Außerdem macht sie sich den Umstand zunutze, daß die Menge der Fahrer, die eine Hauptstraßen-Restzeitlücke einer bestimmten Größe annehmen, der Menge der Fahrer entspricht, deren Grenzzeitlücken kleiner sind als die Größe der Restzeitlücke auf der Hauptstraße. Das trifft nur auf Restzeitlücken zu, d.h. auf die erste Lücke im Hauptstraßenverkehr, die jedem Fahrer angeboten wird. Da es passieren kann, daß ein Fahrer die Restzeitlücke und eventuell mehrere darauffolgende Lücken ablehnt, wird die Menge aller Restzeit- und anderer Lücken einer bestimmten Größe, die vom Fahrer angenommen werden, kleiner sein als der oben beschriebene Wert. Danach kann man nur dann eine unverfälschte Schätzung der Verteilung von Grenzzeitlücken mittels der Probit-Analyse erhalten, wenn diese auf der Reaktion jedes Fahrers auf die erste Lücke basiert. Die alleinige Verwendung der ersten beobachteten Restzeitlücke ist unvorteilhaft, denn dabei bleibt wertvolles Datenmaterial unberücksichtigt. Wenn die Grenzzeitlücke normalverteilt ist, gilt die Korrektur nach Ashworth. Diese Vorgehensweise läßt sich aber unter realistischen Bedingungen nicht aufrecht erhalten. Dieser Aufsatz zeigt, wie die Nachteile der Ashworth-Methode überwunden und gleichzeitig die Gesamtheit aller Zeitlücken in die Analyse einbezogen werden können. Dabei wird eine vom Autor entwickelte sogenannte "Gradatationsmethode" angewandt. Es wurde ein Vergleich angestellt zwischen der Genauigkeit dieser Methode, der von Ashworth, und einigen anderen Analysetechniken. Es zeigt sich, daß die Gradatationsmethode besonders gute Resultate hervorbringt.