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Detailergebnis zu DOK-Nr. 41560

Beschleunigung des ÖPNV in der Stadt Lugano

Autoren C. Fiedler
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation

Verkehr und Technik 46 (1993) Nr. 5, S. 183-187, 6 B, 2 T, 3 Q

Im Sommer 1989 beschloß die politische Vertretung der Stadt Lugano, sämtliche bestehenden Lichtsignalanlagen und den Verkehrsrechner durch neue Geräte zu ersetzen, um eine bessere Verkehrssteuerung und eine Beschleunigung für den ÖPNV zu erreichen. Im Stadtgebiet von Lugano (26.000 E) steuern über 30 Lichtsignalanlagen den Verkehr. Die Busbevorzugung wird direkt vom Knotengerät aus gesteuert. Sämtliche Busse der städtischen Verkehrsbetriebe und der regionalen Verkehrsunternehmen sind mit Niedrigfrequenzsendern ausgerüstet. An den Steuergeräten werden mittels Detektoren und Empfängern die Busse wahrgenommen und entsprechende Buseingriffe durchgeführt. Bei der Bevorzugung des ÖPNV muß an jedem Knoten individuell entschieden werden, ob mit absoluter oder bedingter Busbevorzugung gearbeitet wird. Zusätzlich zu dem Ersatz der Lichtsignalanlagen wurde in Lugano auf weniger stark belasteten Abbiegespuren vor Knoten die Mitbenutzung durch Busse ermöglicht. Aus der Gegenüberstellung von im Mai 1989 durchgeführten Zeitmessungen mit der Ermittlung der aufgetretenen Störzeiten und der nach der Erneuerung der Lichtsignalanlagen noch theoretisch maximal möglichen Zeitverluste wird der erhebliche Zeitgewinn erkennbar. So nimmt auf der Trolleybuslinie 1 die maximal mögliche Wartezeit von 8,4 Minuten vor Umbau der Steuergeräte auf 3,25 Minuten nach dem Umbau ab. Die hohe Reduzierung der möglichen Verlustzeiten von über 5 Minuten zwischen altem und neuem System entsteht dank der LSA mit absoluter Busbevorzugung. Erhalten die Busse nur bedingt Priorität, so kommt es kaum zu einem Beschleunigungseffekt für den ÖPNV. Ziel der noch laufenden Arbeiten in Lugano ist es, Busbeschleunigungen auf allen Linien zu erreichen und die Verlustzeiten an Lichtsignalanlagen entsprechend der Linie 1 auf ein Minimum zu reduzieren.