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Detailergebnis zu DOK-Nr. 41995

Neue und alte Hecken im Münsterland - Ökologie, Planung und Pflege von Neuanpflanzungen in der freien Landschaft

Autoren T. Starkmann
Sachgebiete 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP

Schriftenreihe des Westfälischen Amtes für Landespflege H. 2, 1992, 126 S., zahlr. B, 5 T, zahlr. Q

Hecken stellen typische Landschaftselemente der traditionellen münsterländischen Kulturlandschaft dar. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Rückganges von Kleingehölzbeständen in der freien Landschaft kommt Neupflanzungen von Hecken eine besondere Bedeutung für den Biotopverbund zu. Zusammen mit dem Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft NRW unterstützt das Westfälische Amt für Landespflege (WAfL) die Planung und Finanzierung von Neupflanzungen, insbesondere Heckenanlagen im Münsterland seit über 40 Jahren. Die vorwiegend in Flurbereinigungsverfahren durchgeführten Heckenneupflanzungen und zu Vergleichszwecken die über 75-jährigen Altbestände wurden nach der Braun-Blanquet-Methode vegetationskundlich untersucht und hinsichtlich ihrer ökologischen Wirksamkeit überprüft. Der vorliegende Bericht dokumentiert die Pflanztätigkeiten des WAfL, die historische Entwicklung der münsterländischen Heckenlandschaft sowie Vorgehensweise und Ergebnisse der vegetationskundlichen Untersuchungen an alten und neuen Hecken im Münsterland. Nach einer Typisierung der über 75-jährigen Heckenaltbestände nach Standort und typischer Artenzusammensetzung werden die neuangelegten Heckenpflanzungen einer vegetationskundlichen Analyse unterzogen. Dabei werden die Neuanpflanzungen nach naturräumlichen und Standort spezifischen Kriterien sowie nach Altersklassen gegliedert. In einigen Fällen werden auch die Saumgesellschaften der neuangelegt Hecken erfaßt. Die dargelegten Untersuchungsergebnisse verdeutlichen, daß sich Alt- und Neubestände hinsichtlich Artenzusammensetzung und Strukturmerkmal unterscheiden und das Prinzip der Bodenständigkeit bei den Neupflanzungen nicht immer angewandt wurde. Eine pflanzensoziologische Zuordnung der Neupflanzungen zu den Altbeständen ist so nicht möglich. Die Dokumentation schließt eine Einschätzung der faunistischen Bedeutung von neuangelegten Hecken am Beispiel von Vögeln und Laufkäfern ein. Die dargelegten Untersuchungsergebnisse münden in konkrete Vorschläge für die Gestaltung von Heckenneupflanzungen und entsprechende Pflegekonzepte, die um Verbesserungsvorschläge für Ufergehölzpflanzungen und Hinweise zur Verbreitung und Verwendung der wichtigsten Heckengehölze des Münsterlandes ergänzt werden. Die beachtenswerte Dokumentation liefert wertvolle Aussagen hinsichtlich Ersetzbarkeit von alten Heckenstrukturen und deren Bedeutung/Eignung im Biotopverbund.