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Detailergebnis zu DOK-Nr. 42356

Statistische Analyse der Verkehrsunsicherheit auf Autobahnen - Beispiel Belgien (Orig. franz.: Analyse statistique de l'insecurite routiere sur autoroute - Le cas de la Belgique)

Autoren I. Thomas
Sachgebiete 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Recherche Transports Sécurité (1992) Nr. 35, S. 25-34, 6 B, 6 T, 15 Q

Die Zahl der Unfälle auf den belgischen Autobahnen hat in den letzten Jahren besorgniserregend zugenommen. Hinzu kommt, daß auch die Unfallfolgen hier gegenüber anderen Straßen erheblich gravierender sind. Zur Untersuchung der Ursachen mit dem Ziel, Gegenmaßnahmen zu konzipieren, sind in zwei größeren Erhebungen (1989 und 1991) alle Unfälle mit Personenschäden, ausgenommen an Anschlußstellen und Knoten, systematisch ausgewertet worden. Dabei hat sich gezeigt, daß bei etwa 50 % der Unfälle nur ein einziges Fahrzeug beteiligt war. Beeinflußt durch den einwandfreien Ausbauzustand der Autobahnen ereigneten sich hier deutlich vermehrt die Unfälle bei ungünstigen Voraussetzungen (Dunkelheit, Nässe usw.). Diese Feststellungen führten zu dem Schluß, daß die Hauptverursachung der Unfälle bei den Fahrern zu suchen ist. Eine detaillierte Auswertung nach 9 verschiedenen typischen Unfallursachen getrennt nach Fahrzeugklassen und Alter der Fahrer, ergab u.a., daß die Unfälle vorwiegend auf Fehlverhalten "unangepaßte Geschwindigkeit", "Kontrolle über das Fahrzeug verloren" und "Schleudern" zurückzuführen waren. In den meisten Fällen waren Fahrer zwischen 18 und 35 Jahren beteiligt. Die Auswertung ergab ferner, daß das Verhalten der Fahrer und deren Mißachtung der Fahrhilfen (z.B. Geschwindigkeitsbeschränkungen und Warnschilder) nicht zufälliger Natur sind sondern systematisch. Als äußerst dringend erscheint daher eine Erziehung der Verkehrsteilnehmer mit dem Ziel, deren Bewußtsein zu beeinflussen.