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Detailergebnis zu DOK-Nr. 42699

Brauchen wir modifizierte Bindemittel?

Autoren G. Neumann
Sachgebiete 9.1 Bitumen, Asphalt

Asphalt 28 (1994) Nr. 4, S. 30-38, 6 B, 2 T, 8 Q

Die Verwendung von polymermodifizierten Bindemitteln in Deckschichten aus Walzasphalt, in Binderschichten oder sogar in Asphalttragschichten wird in den seltensten Fällen von so großem Nutzen sein, daß dieser nicht auch wirtschaftlicher und technisch abgesicherter durch kompositionelle Änderungen (z.B. Brechsand statt Natursand) oder Wahl einer anderen Mischgutsorte (z.B. Splittmastixasphalt statt Asphaltbeton) erreicht werden kann. Grundlage für diese Aussage bilden die Ergebnisse langjähriger Beobachtungen von Strecken mit polymermodifizierten Asphaltdeckschichten, wobei allerdings einschränkend zu sagen ist, daß die in der Vergangenheit eingesetzten Bindemittel nicht in allen Fällen den heutigen Lieferbedingungen entsprachen. Dabei konnte bislang nicht nachgewiesen werden, daß Deckschichten aus polymermodifizierten Walzasphalten ein signifikant besseres Gebrauchsverhalten und damit ein günstigeres Kosten-Nutzen-Verhältnis als vergleichbare herkömmliche Mischgutarten aufweisen. Diese Feststellung kann auch auf Deckschichten aus Gußasphalt erweitert werden. Der Einsatz von polymermodifizierten Bindemittel ist nur dort zu vertreten, wo dem Bindemittel aufgrund der Beanspruchungen besondere Bedeutung zukommt. Dies ist insbesondere bei dünnen Deckschichten < 2 cm im Heiß- oder Kalteinbau, bei Oberflächenbehandlungen oder bei Deck- und Schutzschichten auf Brücken der Fall. Zusammenfassend beantwortet der Verfasser die Frage dahingehend, daß polymermodifizierte Bindemittel gebraucht werden, diese jedoch kein Allheilmittel für alle Probleme des Asphaltstraßenbaus darstellen und ihre Anwendung sich auf begründbare Einzelfälle beschränken sollte.