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Detailergebnis zu DOK-Nr. 43376

Die zeitliche Entwicklung der Bedeutung von Personenmerkmalen für das Verkehrsverhalten (Teil I + II)

Autoren U. Kunert
J. Kloas
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Verkehr und Technik 47 (1994) Nr. 11, S. 487-492 (Teil I) / Verkehr und Technik 47 (1994) Nr. 12, S. 546-552, 9 T, zahlr. Q (Teil II)

Der Beitrag stellt eine Auswahl der Ergebnisse einer umfassenden Untersuchung für den Bundesminister für Verkehr dar, in der die Daten der KONTIV-Erhebungen 1976, 1982 und 1989 analysiert werden mit dem Ziel, die das Verkehrsverhalten bestimmenden Merkmale und ihre Effekte sowie die zeitlichen Veränderungen der Effekte zu ermitteln. Daraus lassen sich Hinweise für die Abgrenzung von Personengruppen ableiten, die einen geeigneten Bezugsrahmen für die Ergebnisdarstellung und Prognosen der Verkehrsentwicklung abgeben. Nach einem kurzen Überblick über die Vorgehensweise und Methodik mit einer Fülle von Hintergrundinformationen, die für die Anwendung, übertragbarkeit und Interpretation der Ergebnisse von Bedeutung sind, werden die erhaltenen Befunde beispielhaft an zwei Verhaltensindikatoren, der Wegehäufigkeit mobiler Personen an Werktagen und den Wegeentfernungen nach Verkehrsarten, näher erläutert. Für die Mobilitätsbeteiligung und die Wegehäufigkeit mobiler Personen sind das Alter und die Stellung im Beruf die mit Abstand wichtigsten Erklärungsgrößen, gefolgt von der Pkw-Verfügbarkeit und weiteren Merkmalen. Die auf Tagestypen bezogene Bedeutungshierarchie weicht hiervon z.T. ab. Bei der Erklärung der Wegelängen nach Verkehrsarten treten die Merkmale Geschlecht und Gemeindetyp hervor. In der zeitlichen Entwicklung der Mobilitätsindikatoren ergeben sich verschiedene Tendenzen: Für die Wegehäufigkeit überwiegt die Tendenz einer geringeren Ausdifferenzierung bezüglich der zur Verfügung stehenden Personenmerkmale, d.h. die Wegehäufigkeiten nähern sich einander an. Für die Wegelängen hingegen überwiegt der Trend zu stärkeren Unterschieden in den Effekten der Merkmale, besonders deutlich für das räumliche Kriterium Gemeindetyp. Die Vielseitig- und Vielschichtigkeit der Gründe für eine Zusammenfassung der bedeutsamen Erklärungsgrößen zur Abgrenzung von Personengruppen wird im letzten Abschnitt dargelegt. Die Überlegungen führen zu insgesamt 176 Personengruppen nach den Merkmalen Pkw-Verfügbarkeit, Alter, Teilnahme am Berufsleben und Stellung im Beruf, Gemeindetyp. Zahlreiche Tabellen und einzelne Beispiele erleichtern das Verständnis für die Darstellung der komplexen Einflüsse auf das Verkehrsverhalten.