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Detailergebnis zu DOK-Nr. 43535

Die Norwegische Tunnelbauweise (Orig. engl.: Norwegian method of tunnelling)

Autoren G. Aas
N. Barton
E. Grimstad
Sachgebiete 15.8 Straßentunnel

Norges Geotekniske Institutt, Publikasjon H. 194, 1994, Juni/August, ungez.l, 17 B, 2 T, 19 Q

In den letzten 15 Jahren wurden in Norwegen sehr viele Tunnel gebaut; allein in den letzten 8 Jahren über 4 Mio. m(hoch3) Ausbruch für Verkehrstunnel und Kavernen sowie z.T. über 3 Mio. m(hoch3)/Jahr Ausbruch für Wasserkraftwerke. Dabei haben sich einige große Baufirmen und Ing.-Büros entwickelt. Die in Norwegen übliche Bauvorbereitung und Vertragsgestaltung hat zu dem Erfolg und einem günstigen Kostenniveau wesentlich beigetragen. Während die Neue Österreichische Tunnelbauweise eher für ungünstige Baugrundverhältnisse geeignet ist, wird die Norwegische Tunnelbauweise in härterem Fels angewendet, wo der Vortrieb durch Bohren und Sprengen oder mit Tunnelbohrmaschinen für hartes Gestein erfolgt. Bei der Bauvorbereitung wird durch Aufschlußbohrungen und durch seismische Untersuchungen das zu bearbeitende Gebirge mit Qualitätszahlen beschrieben. Für diese ergeben sich die geeigneten Abbauverfahren sowie die wirtschaftlichsten Formen des temporären und endgültigen Verbaues. Üblich ist der systematische Einsatz der Vernagelung und von Spritzbeton mit Stahlfasern. Bewehrung mit Baustahlgewebe ist inzwischen unüblich. In Störungszonen und Bereichen mit Tonfüllungen werden bewehrte Rippen mit Spritzbeton eingebracht. Vom Bauherrn werden sowohl zur Bauvorbereitung als auch bei der Baudurchführung im Tunnelbau erfahrene Geologen eingeschaltet. Die Angaben zur Baugrundqualität im Bauvertrag werden während der Ausführung ständig aktualisiert. In den Bauverträgen ist eine angemessene Verteilung der Risiken der Vertragspartner vorgesehen. Die Leistungen für den temporären und den endgültigen Ausbau sind getrennt erfaßt, so daß dem Bauherrn jeweils nur die Kosten für die technisch notwendige Lösung entstehen. Die beiden Tunnel des Rennfast-Projektes mit 5.830 m Länge und bis zu 223 m Tiefe unter Meeresspiegel bzw. 4.390 m Länge und 133 m Tiefe konnten in dieser Bauweise mit Kosten von 7.500 US Dollar je m im Phyllit unter Einschluß einiger über 100 m langer Störungszonen mit sehr ungünstigen Bodenverhältnissen erstellt werden.