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Detailergebnis zu DOK-Nr. 43632

Anforderungen an die Griffigkeit von Fahrbahnoberflächen - Griffigkeit und Verkehrssicherheit

Autoren J. Kamplade
Sachgebiete 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)
14.1 Griffigkeit, Rauheit

Straße und Autobahn 46 (1995) Nr. 3, S. 149-158, 6 B, 1 T, 7 Q

Frühere Untersuchungen über Zusammenhänge zwischen Griffigkeit und Verkehrssicherheit waren sehr stark von dem Wunsch geprägt, unmittelbar einen Grenzwert für die Griffigkeit zu finden - einen Griffigkeitsgrenzwert, bei dessen Unterschreitung die Unfälle stark zunehmen und bei dessen Überschreitung die Unfallzahlen unabhängig von der Griffigkeit sind. Die Untersuchungen der BASt haben mit zwei verschiedenen Meßverfahren gezeigt, daß die relativen Auswirkungen geringerer Griffigkeiten auf die Verkehrssicherheit von diesen zwar unterschiedlich gut abgebildet werden (etwas besser mit SCRIM), aber so etwas wie einen natürlichen Griffigkeitsgrenzwert gibt es nicht. Die Analysen anhand aggregierter Daten, die die Wirkungen anderer Einflüsse (z.B. von Spurrinnen) auf die Unfallzahlen ausklammern, machen deutlich, daß praktisch über das gesamte Griffigkeitsspektrum unserer Autobahnen die Unfallraten bei Nässe deutlich ansteigen. Mit einfachem Ja/Nein- oder Schwarz/Weiß-Denken ist das Problem Griffigkeit also nicht zu lösen. Es gilt, in einem breiten Graubereich abzuwägen. Aufwendungen für in der Höhe und über die Zeit begrenzte Griffigkeitsverbesserungen stehen verminderte Unfallkosten gegenüber. Die Menge der abwendbaren Unfälle erhält ein umso größeres Gewicht bei der Abwägung, je höher die Verkehrsbelastung eines betrachteten Streckenabschnitts ist. Maßnahmeentscheidungen sollen deshalb nicht an einen festen Griffigkeitsgrenzwert gebunden werden. Solche simplen Automatismen sind nachteilig, wenn bei begrenzten Ressourcen möglichst viele der griffigkeitsbeeinflußten Mehrunfälle bei Nässe im Gesamtnetz vermieden werden sollen,