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Detailergebnis zu DOK-Nr. 43802

Das Telematik-Systemangebot der Industrie

Autoren J. Thomas
Sachgebiete 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation

Straßenverkehrstechnik 39 (1995) Nr. 4, S. 149-154, 8 B, 7 Q

Telematiksysteme für eine verkehrsträgerübergreifende Verkehrsorganisation sind anwendungsreif. Die Leistungsstufen reichen von einer weit entwickelten kollektiven Leittechnik über den digitalen Verkehrsfunk RDS-TMC bis hin zur individuellen Verkehrsbeeinflussung und Zielführung über Baken- und Mobilfunksysteme. Aus zahlreichen laufenden Felderprobungen in Deutschland und Europa ergeben sich klare Hinweise auf erhebliche ökologische und ökonomische Nutzenpotentiale fortschrittlicher Telematik, die allerdings nur schwer in die Praxis umzusetzen sind. Derzeit fehlt es an einer verläßlichen übergeordneten Einführungsstrategie, in welcher die bundes-, landes- und kommunalpolitischen Rahmenbedingungen für einen geregelten Systembetrieb und die dafür notwendigen industriellen Entwicklungsarbeiten gesichert wären. Insbesondere bedarf es einer positiven Einbindung der Fähigkeiten intelligenter Automobile mit Telematikausstattung in kooperative Gesamtverkehrskonzepte, um eine zufriedenstellende flächendeckende Verkehrsdatenerfassung und -versorgung in Kopplung mit den kollektiven Infrastruktureinrichtungen zu erreichen. Der entscheidende Vorteil liegt in der kostengünstigen Verwendung privat finanzierter individueller Fahrzeugsysteme für die Optimierung des Gesamtsystems. Dieser Beitrag plädiert für eine beschleunigte pragmatische Einführungspolitik, ohne welche die Telematik ein weitgehend wirkungsloses Instrument bliebe und der Entwicklungsvorsprung der deutschen Industrie zum Nachteil der gesamten Volkswirtschaft verloren ginge.